Kunst unterm Hammer: Erwin Hauser (links) und Siegfried Schleich stellen Hausers Klangskulptur auf.Fotos: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Ortsbild: Heimische Hobbykunst: Geislinger stellen 14 Hingucker im Park auf / Verschiedene Techniken und Materialien verwendet

Von Wolf-Ulrich Schnurr

Die Kreativität der Geislinger Hobbykunsthandwerker hat unter der Corona-Krise offensichtlich nicht gelitten: Seit Freitag schmücken 14 hölzerne Pfosten den Garten hinter dem ehemaligen Wasserschloss.

Geislingen. Ute Koch und Sabine Nohe freuen sich: Entlang der Sandweg-Rotunde hinter dem Springbrunnen stehen jetzt wieder künstlerisch gestaltete Stelen. Wegen Corona wussten die beiden Organisatorinnen der Hobbykunstfreunde lange nicht, ob das auch in diesem Jahr klappen würde.

Zustande gekommen ist die Aktion erstmals im vergangenen Jahr im Rahmen des Geislinger Stadtfests, blickt Koch zurück: Da die Hobbykünstler auch alle in anderen Vereinen aktiv sind, konnten sie sich nicht als Gruppe am eigentlichen Stadtfest beteiligen: "Um jedoch auch einen kleinen Beitrag zu leisten, haben wir die Idee mit den Pfosten bereits nach der Hobbyausstellung 2018 gesponnen und dann in die Tat umgesetzt."

Holzpfosten stammen von einem in Erlaheim abgebrochenen Haus

Eigentlich sind die Stelen ja "nur" alte Holzpfosten aus einem Haus, das im vergangenen Jahr in Erlaheim abgebrochen worden ist. Doch die Hobbykünstler haben daraus mit ihren so unterschiedlichen, handwerklichen Fertigkeiten echte Hingucker geschaffen. Sieben neue und sieben Stelen, die bereits im Vorjahr zu sehen waren, sind jetzt im Schlossgarten vereint.

Die Geislinger haben sich wieder erkennbar Mühe gegeben und unterschiedliche Techniken verwendet. Vorgaben hinsichtlich eines Themas, der Materialien oder der Technik gab es nicht. So stehen jetzt bemalte, geschnitzte mit Töpferarbeiten oder Ziegeln verzierte, umflochtene und umstrickte Holzpfosten sowie sogar eine Skulptur mit klingenden Metallelementen einträchtig nebeneinander.

Fast alle Künstler, die schon im vergangenen Sommer dabei waren, sind auch diesmal wieder am Start – und in der Stadt zumeist wohlbekannt: Clementine Amann, Tanja Amann, Gunilde Baumeister, Alexander Gulde, Christine Gulde, Rainer Haak, Erwin Hauser, Gabriele Holike, Kurt Huonker, Renate Joos, Ute Koch, Renate Leykam, Kurt Matschegg, Bianca Müller, Siegfried Schlaich, Friedbert Schuler und Peter Welte beteiligen sich einzeln oder in Gruppen mit ihren Arbeiten an der Ortsbildverschönerung.

Koch und Nohe wollten die Kunstaktion, die 2019 gut angekommen ist, bereits im Frühjahr neu auflegen. Wegen des Corona-Risikos konnten sie das aber erst jetzt, im Juli wieder. "Die Aktion wurde trotzdem oder vielleicht grade auch deshalb von allen Beteiligten als sehr gut befunden", sagt Koch. "Endlich hatte man mal wieder Kontakt zu alten Bekannten.

Ein weiterer positiver Aspekt: Zwar ist weiterhin unklar, ob es in diesem Jahr turnusgemäß wieder eine Hobbykunstausstellung geben darf. Doch die Stelen zeigen, dass in Geislingen weiterhin kreative Kunst möglich ist.

n Bis Oktober sollen die Kunstwerke im Schlossgarten zu sehen sein.