Der Innenhof des Schlosses: Voraussichtlich bis Mitte 2018 sind in dem Gebäude Geislinger Schulklassen untergebracht. Foto: Schnurr

Noch keine konkreten Pläne für künftige Nutzung. Schmid: "Vor 2018 stellt sich die Frage nicht".

Geislingen - Voraussichtlich 2018 wird die Übergangsnutzung durch die Schule enden. Was danach aus dem Schloss wird, soll in einer breit angelegten Bürgerbeteiligung bestimmt werden.

"Was wird mit dem Schloss?", wurde Bürgermeister Oliver Schmid auch in den Gesprächen im Vorfeld der Bürgermeisterwahl am kommenden Sonntag gefragt. "An diesem Thema werden wir nicht vorbeikommen", sagte er unumwunden.

Konkrete Pläne für die künftige Nutzung habe er jedoch nicht in der Schublade, weist er Spekulationen in dieser Richtung zurück. Ob dereinst, wie von manchen Geislingern vermutet, die Stadtverwaltung in das historische Gebäude ziehe, oder doch etwas ganz anderes gemacht werde, wolle er gemeinsam mit Bürgern und Gemeinderat überlegen.

"Das Schloss ist wichtig für Geislingen", sagt der Bürgermeister. Das zeigten nicht nur viele Hochzeiten und Führungen in Gebäude und Park, sondern auch das Interesse der Einwohner an dem Gebäude. Auch deshalb sind für Schmid, der sich am Sonntag zur Wiederwahl stellt, Kommunikation und Beteiligung der Einwohnerschaft wichtig.

Er erinnerte im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten jüngst daran, dass aufgrund intensiver Kommunikation im Vorfeld die Geislinger Vereine das Schloss verlassen hätten und nun zu einem guten Teil Räume im neuen Vereinshaus Harmonie nutzten. Dies obwohl er bereits zu Beginn seiner ersten Amtszeit davor gewarnt worden sei, die bisherige Nutzung des historischen Gebäudes ändern zu wollen.

Was auch immer die Geislinger und ihre gewählten Vertreter letztlich im Schloss sehen wollen, zweierlei steht aus Schmids Sicht fest: Zum einen werde das ein Projekt, das sich über viele Jahre hinweg erstrecken wird. Man müsse von der Vorstellung weg, dass zwei Jahre lang die Handwerker zugange seien, und danach sei das Schloss fertig saniert.

Stück für Stück

Vielmehr würden die Arbeiten Stück für Stück voran gehen müssen, immer abhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Stadt. Denn, das ist der andere Punkt: "Es wird richtig Geld kosten." Die Summe von zehn Millionen, die vor Jahren vom Landesamt für Denkmalschutz in den Raum gestellt wurde, sei allenfalls ein erster Orientierungspunkt.

Ziel müsse es in jedem Fall sein, Fördermittel zu generieren. Das Problem: Die für den Denkmalschutz bestimmten Gelder würden nicht mehr.

Der weitere Zeitplan ist klar: Im kommenden Schuljahr 2016/2017 sollen nicht nur – wie seit dieser Woche – die in Geislingen unterrichteten Werkrealschüler, sondern auch alle in der Schlossparkschule untergebrachten Gemeinschaftsschulklassen im Schloss ihre Zimmer haben. Im Jahr darauf werden während der Sanierung der Pavillons die Grundschüler in das Gebäude kommen.

Hinsichtlich einer künftigen Nutzung ist für den amtierenden Bürgermeister daher klar: "Vor 2018 stellt sich diese Frage nicht." Aber er ist zuversichtlich: "Ich bin überzeugt davon, dass etwas Tolles daraus entstehen kann."

Das Schloss wird damit neben der Schulsanierung das zweite Großprojekt für die Jahre 2016 bis 2023. Oder, wie Oliver Schmid sagt: "Auch die nächsten acht Jahre werden in Geislingen sehr belebte Jahre sein."