Fotos: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Steinefurthof will erweitern und Transportsystem hoch über der Straße bauen

Aus dem ehemaligen Schweinestall des Warnberghofs soll ein Schau-Hühnerstall werden. Um die dort gelegten Eier ins nahe Verpackungszentrum zu bringen, ist ein Transportsystem über die Straße "Bei den Höfen" geplant.

Geislingen-Binsdorf. Einen ersten Ortstermin mit den für die Genehmigung des Vorhabens relevanten Behörden hat es bereits gegeben. Und dem Binsdorfer Ortschaftsrat hat Matthias Hölle, dessen Familie in fünfter Generation den Steinefurthof betreibt, die Pläne zur Erweiterung des Betriebs in dieser Woche vorgestellt. Von der Erbengemeinschaft Frommer haben die Hölles den unmittelbar benachbarten Landwirtschaftsbetrieb gekauft.

Zusammen mit seinem Sohn Tobias ist Matthias Hölle nun Inhaber der neu gegründeten Warnberghof GbR. Dieses Tochterunternehmen soll künftig einen Schaustall betreiben, in dem Besucher mehr über die regionale Eierproduktion erfahren können.

Geplant sind laut Hölle in dem ehemaligen Schweinestall Plätze für bis zu 6000 Hühner und ein "Wintergarten". In den Stall können interessierte Besucher durch eine transparente Wand hineinschauen. Außerdem soll es im Obergeschoss ein Kundeninformationszentrum geben.

Auch die weiteren Gebäude des Warnberghofs werden vom Steinefurthof genutzt: Viehstall und Scheune sind bereits umgebaut und dienen unter anderem als Verpackungslager sowie Unterstellmöglichkeit für landwirtschaftliche Maschinen und Geräte. Auf den 15 Hektar dazugehöriger Fläche soll nicht zuletzt ein Freilaufgehege für die Hühner entstehen, außerdem ist ein Futtersilo erforderlich.

Wer "Hühner" sagt, muss aber auch "Eier" sagen: Jene aus dem Schaustall sollen, wie die auf dem Steinefurthof gelegten, in der zentralen Sortier- und Verpackungsanlage für den Verkauf vorbereitet werden. Dorthin, über Straße "Bei den Höfen", sollen sie aber nicht mit dem Gabelstapler gebracht werden: "Das wäre wegen des vielen Verkehrs eine heikle Sache", sagt Hölle.

Stattdessen plant er eine geschlossene Transportstraße, die die frischen Eier vollautomatisch hinüber zum Steinefurthof bringt. Auf einer Brücke würde der vielbefahrene Asphaltweg dabei in fünf oder sechs Metern Höhe überquert: "In anderen Gegenden ist das gang und gäbe."

Nach Alternativen gefragt winkt Hölle ab: Eine komplett neue Verpackstation auf dem Warnberghof würde sich nicht rechnen. Und aus hygienischen sowie baulichen Gründen – entlang der Straße verläuft die Hauptwasserleitung nach Binsdorf – kommt auch eine unterirdische Lösung nicht in Frage.

Schon ab November könnten im geplanten Schaustall die Hennen gackern – vorausgesetzt, die Behörden geben grünes Licht. Das Wohlwollen des Ortschaftsrats – und auch die Zustimmung zum Baugesuch – haben die Hölles auf jeden Fall: "Das ist eine Aufwertung des Geländes", befand etwa Gerhard Mozer. Und Ortsvorsteher Hans-Jürgen Weger nannte das Projekt "ein sehr schlüssiges Bauvorhaben".