Siegerehrung beim Königsschießen der Geislinger Schützen (von links): Ottmar Gulde (Vorsitzender), Matthias Gulde (zweiter Ritter), Rainer Schlaich (Schützenköng) sowie Sportleiter Tobias Schlaich. Foto: Breisinger Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Auch Geislinger Sportler haben mit Corona zu kämpfen

Geislingen. Seit Gründung des Vereins vor 59 Jahren ist das Königsschießen fester Bestandteil im Veranstaltungskalender des Schützenvereins Geislingen.

"In diesem Jahr sind wir arg ins Schwanken gekommen. Es stand lange nicht fest, ob wir das Königsschießen durchführen können", verrät der Vorsitzende Ottmar Hörter. Ein Hygieneschutzkonzept musste ausgearbeitet werden. Es wurde unter anderem eine "Einbahnstraße" ausgewiesen, sodass der Schießstand nur von einer Seite aus betreten und verlassen werden durfte. Die Waffen wurden nach jedem Schuss desinfiziert, und statt wie üblich auf dem Pistolenstand, wurde am offenen Luftgewehrstand geschossen.

Die Einschränkungen hielten die Schützen nicht von einer Teilnahme ab, auch wenn es nicht wie in den Vorjahren mehr als 30 Schützen, sondern nur 25 Teilnehmer waren. Die Geislinger Schützen konnten bei diesem Event auch einen Vereinsneuzugang begrüßen. Hörter: "Das Königsschießen kam auch in diesem Jahr wieder gut an."

Mit einem Kleinkaliber-Gewehr wurde auf eine Distanz von 25 Metern auf einen verzierten Holzadler geschossen. Es galt Zepter, Reichsapfel und Krone zu Fall zu bringen. Die 25 Teilnehmer gaben 197 Schüsse ab. Nach 46 Schüssen fiel der Zepter, so dass Matthias Gulde zum ersten Ritter auserkoren wurde. Nach 105 Schüssen befand sich der Reichsapfel nicht mehr am vorgesehenen Platz, gelegt wurde er von Tobias Schlaich. Nach 46 Schüssen fiel die Krone durch einen Schuss von Rainer Schlaich, der sich Schützenkönig nennen darf und sich die Königskette sicherte, die er von nun an für ein Jahr bei offiziellen Anlässen mit sich zu führen hat.

Erst seit Anfang Juni darf auf den heimischen Schießständen wieder geschossen werden. "Gegenseitige Besuche auf Bezirksebene gibt es aber immer noch nicht. Die Rundenwettkämpfe werden bis auf Weiteres als Fernwettkämpfe bestritten, der gegenseitige Austausch über die Ergebnisse findet über das Internet statt", informiert Hörter. Trotz der misslichen Lage bleibt das Vereinsleben aber intakt. "Wir hatten bisher keine Austritte zu verzeichnen."

Das Vereinsleben kommt auch in den nächsten Wochen nicht zum Erliegen. Bis zum 31. Oktober wird in Teams zu je einem Pistolen- und Gewehrschützen um den Kleider-Müller-Pokal geschossen. Für den 20. November ist ab 19 Uhr der Kameradschaftsabend geplant, in dessen Rahmen auch die verschobene Hauptversammlung stattfinden soll.

Im Jubiläumsjahr 2021 wird es am 10. und 11. Juli das alljährliche Schützenfest geben, zudem ist ein Sommerbiathlon-Wettkampf geplant.