Eine ferngesteuerte Raupe hilft im Schopflenwald bei der Baumfällung. Archivfoto: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Bilanz des Forstwirtschaftsjahres 2017 weist Überschuss aus

Geislingen. Gut gelaunt hat Christian Beck, Leiter des Bereichs Balingen im Kreisforstamt, und Forstrevierleiter Wolfgang Heitz im Gemeinderat ihren Bericht über das Forstwirtschaftsjahr 2017 und einen Ausblick auf 2018 präsentiert. Dank der hohen Holzpreise liegt das Jahresergebnis 2017 um 81 267 Euro über dem Planansatz von 15 000 Euro.

Der Sonnenschein in der Sonnenstadt erfreue die meisten Menschen, sei aber negativ für den Wald, der unter der Trockenheit leide, sagte Beck. Dementsprechend gehe ein Viertel des Einschlags auf das Konto der "zufälligen Nutzung", verursacht durch Dürre und den Borkenkäfer. "Ein Regentanz hilft da nichts", scherzte Beck.

Eine "Punktlandung" habe der Forst beim geplanten Holzeinschlag mit 4810 Festmetern hingelegt, sagte Beck. Schwerpunkt ist nach seinen Angaben Holz für die Sägewerke. Außerdem geht es in die Palettenproduktion. 600 Festmeter wurden als Brennholz verwendet.

Während der Forst im Geislinger Wald auf Naturverjüngung setzt, kommen auch die Schlagpflege und die Pflege des Jungbestands nicht zu kurz. Laut Heitz mussten zahlreiche Jungpflanzen ersetzt werden, weil es sowohl 2017 als auch 2018 zu trocken gewesen sei. Mit auf der Agenda ist auch die Unterhaltung der Forstwege.

Ausgaben von 173760 Euro stehen Einnahmen von 283 371 Euro gegenüber. Mehr als 200 000 Euro Überschuss gehen auf den Posten Holzernte. Dagegen hat der Betrieb des Nasslagers im Stunzachtal rund 40 000 Euro gekostet. Derzeit ist laut Beck das Wasser abgedreht.

Die Förster sind bestrebt, die Privatwaldbesitzer dazu anzuhalten, vom Borkenkäfer befallene Bäume so bald wie möglich zu entfernen. Dazu bedarf es laut Beck eines geschulten Blicks und Ortskenntnissen: "Über Google Maps finden Sie die nicht."

Probleme bereiten auch in der Region die Eichenprozessionsspinnerraupen, deren Haare starke Hautreizungen verursachen können. Es sei vereinzelt Befall festgestellt worden, berichtete Heitz.

Das Jahr 2018 entwickelt sich aus forstwirtschaftlicher Sicht laut Beck ähnlich wie das vorangegangene Jahr, wenn auch bisher der Anteil der "zufälligen Nutzung" höher liegt. Man sei bestrebt, nicht zu viel Holz auf einen überfüllten Markt zu werfen, sagte Beck. Er vermochte auch nicht zu sagen, welche Auswirkungen vor Ort das Urteil des Bundesgerichtshofs in Sachen "Holzkartell" hat.

Sicher ist für Beck aber eines: "Der Borkenkäfer frisst kein Tafelsilber."