Die Geislinger Kirche St. Ulrich: Dort stehen in nächster Zeit große Renovierungsarbeiten an. Der Kirchengemeinderat hat am Mittwoch über wichtige Maßnahmen abgestimmt. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Geislinger Kirchengemeinderat entscheidet über Renovierung / Zahl der Sitzplätze wird verringert

Unter der Leitung der Vorsitzenden Christine Gulde sind am Mittwochabend in der Sitzung des katholischen Kirchengemeinderats St. Ulrich in Geislingen diverse Vorhaben bei der Innenrenovierung der Kirche zur Abstimmung gekommen.

Geislingen. "Mit der Innenrenovierung möchten wir den Gottesdienstbesuch attraktiver gestalten und so das Zusammengehörigkeitsgefühl und den Wohlfühlfaktor innerhalb der Gemeinde verbessern", sagte Pater Augusty Kollamkunnel.

Mit einer Ausnahme wurden die gemeinsam ausgearbeiteten Entwürfe mit zumeist nur wenig Gegenstimmen und Enthaltungen angenommen, so dass sich das Architekturbüro "Guenther Architekt", dessen Inhaber Michael Günther und Christine Schmid-Günther in der Sitzung dabei waren, nun um die Genehmigung der Umbauten durch das Denkmalamt und durch das bischöfliche Bauamt sowie um die Kostenschätzung kümmern kann.

Beschlossen wurde, dass die Kinder- und Jugendbänke entfernt und durch drei große Bänke ersetzt werden. Zudem sollen der Mittelgang auf Höhe der nördlichen Pforte neu gestaltet und die Bankabstände vergrößert werden, wohingegen die Banklänge erhalten bleibt. Die Bänke, die sich nach und nach ins Grüne verfärbten, sollen wie ursprünglich wieder blau gestrichen werden. Der Eingang an der südlichen Pforte soll, zur Erleichterung von in der Mobilität eingeschränkten Personen, künftig per Knopfdruck geöffnet werden können. Der Taufstein soll in der Mitte platziert werden, die Anordnung in der Kirche quadratisch sein, und der Seiteneingang soll ebenerdig und somit behinderten- und seniorengerecht gemacht werden. Keine Zustimmung bekam hingegen das Vorhaben, das Kreuz und den Tabernakel um deutlich mehr als einen Meter nach hinten zu versetzen.

Michael Günther gab bekannt, dass die Drainagenuntersuchung nicht zufriedenstellend verlaufen sei. Er habe sich bereits mit den Restauratoren getroffen, und eine Untersuchung des Kirchenbodens sei vorgenommen worden.

Zudem teilte er mit, dass das dach des Gotteshauses aufgrund der schlechten Wasserführung beschädigt sei. Für voraussichtlich Ende April sei, so Günther weiter, ein Treffen mit der Denkmalpflege vorgesehen. Der Chor der alten Kirche bleibe das Zentrum, denn die Einheit des Kirchenschiffes könne nicht negiert werden, betonte Günther. Einigkeit besteht weiterhin, dass nach Auswertung der Besucherzahlen die Zahl der Sitzplätze im Zuge der Renovierung reduziert werden soll. Momentan finden rund 840 Erwachsene und Kinder in St. Ulrich Platz, nach den Planungen von Günther sind für die Zukunft 540 Sitzpläne angedacht. "500 Plätze würden absolut ausreichen", findet Pater Augusty, der die Sorge eines Gemeinderatsmitglieds, dass die Besucheranzahl aufgrund der Überalterung der Gemeindemitglieder in den vergangenen Jahren zurückging und weiter zurück gehen werde, nicht begründet sah: "Während meiner achtjährigen Tätigkeit als Pater in dieser Gemeinde ist die Besucheranzahl gleich geblieben."