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Neuer Gemeinderat und Geislinger Bürger sprechen über das Thema. Stadtplanungsbüro soll moderieren.

Geislingen - Die Neugestaltung der Geislinger Ortsdurchfahrt ist für alle Betroffenen ein emotionales Thema, das gleichwohl sachlich diskutiert werden muss. Das Stuttgarter Stadtentwicklungsbüro Reschl soll daher die Beratungen darüber moderieren.

Im Kern geht es um Geislingens "Visitenkarte", wie es der Stadtplaner Richard Reschl bei der Präsentation des Stadtentwicklungskonzepts bereits vor gut zwei Jahren formuliert hat. Das sind die rund 800 Meter zwischen Kleider-Müller und Hindenburgplatz.

Nicht erst der in diesem Sommer wegen der Umleitung besonders starke Durchgangsverkehr zeigt die Dringlichkeit auf, mit der dieser Bereich modernisiert und umgestaltet werden muss (wir haben berichtet): Lärmbelastung, Parkplatzmangel, fehlende Querungsmöglichkeiten und geringe Attraktivität der Lage an der Durchgangsstraße sind weitere Makel. Hinzu kommt der schlechte Zustand der mehr als 50 Jahre alten Kanalrohre unter der Fahrbahn, die ersetzt werden sollten.

Er habe keineswegs bereits konkrete Pläne in der Schublade, betonte Bürgermeister Oliver Schmid am Dienstag in der Sitzung des Technischen Ausschusses. Zwar gibt es für alle wichtigen Handlungsfelder Ideen oder sogar Konzepte, beispielsweise Einzelhandel, Stadtentwicklung, Lärmaktionsplan, Entwürfe für den Kreisverkehr vor St. Ulrich und die Erweiterung von Kleider-Müller. Details sollen aber erst in der öffentlichen Beratung diskutiert und planerisch auf den Weg gebracht werden – unter Einbeziehung der Geislinger Bürger.

Das Ziel sei, die vielen, unterschiedlichen Interessen zu berücksichtigen, sagte der Bürgermeister: "Das erfordert ein hohes Maß an Kommunikation."

Geplant ist zuerst ein Klausurtag im September, bei dem alte und neue Gemeinderatsmitglieder auf einen einheitlichen Informationsstand gebracht werden sollen. Weiter soll es ab Ende September oder Anfang Oktober mehrere Veranstaltungen eines Bürgerdialogs geben.

Reschl und seine Mitarbeiter werden gegen ein Honorar von rund 20 000 Euro den Beratungsprozess moderieren. Das Büro hat bereits die regionalplanerischen Beratungen über die Kleider-Müller-Erweiterung begleitet und ist mit den Gegebenheiten der Stadt Geislingen vertraut. Die Detail- und Fachplanungen werden separat und erst dann ausgeschrieben, wenn ein kommunaler Konsens gefunden ist, wie es mit der Ortsdurchfahrt weitergehen soll.