Das Spiel "Sechs Mann á Maß" ist in Erlaheim jedes Jahr eine Gaudi. Archivoto: Meschkan Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: 14. Veranstaltung findet am 29. und 30. September statt / Alle aktiven Musiker im Einsatz

Geislingen-Erlaheim (wus). Der Musikverein Erlaheim sei ein eher kleiner Verein, sagt der Vorsitzende Thomas Holderied. Trotzdem stellen die derzeit 35 aktiven Musiker Jahr um Jahr das Erlaheimer Oktoberfest auf die Beine. Am 29. und 30. September findet dieses bereits zum 14. Mal statt.

Früher hat der 1922 gegründete Musikverein zum Ende der Sommerferien zwei oder drei Tage lang ein Fest auf der Wiese beim Rathaus gefeiert. Vor 14 Jahren aber hatte man eine damals neue Idee: eine Veranstaltung im Stil des Münchner Oktoberfests, vom Wetter unabhängig in der Halle.

Der Musikverein sei damit einer der ersten Vereine in der näheren Umgebung gewesen, wissen Holderied sowie die Schriftführerinnen Ramona Bertsch und Stefanie Löchel: Früher dran sei nur Roßwangen mit dem "Bayerischen Tag" gewesen. Erlaheim war also einer der Trendsetter – denn "Oktoberfeste" gibt es inzwischen vielerorts.

Doch nicht überall laufen diese Veranstaltungen so anhaltend gut wie im kleinen Erlaheim: Immer am letzten Septemberwochenende lädt der Musikverein in die Mehrzweckhalle ein. Die Stimmung sei prima, die Gäste im Alter sehr gut gemischt – und Ärger habe es in all den Jahren noch nie gegeben.

Das liege vielleicht daran, dass man keine hochprozentigen Drinks ausschenke, vermutet der Vorsitzende, sondern vor allem Bier – natürlich in richtigen Maßkrügen – sowie andere festtypische Getränke. Zwar kontrollieren Security-Leute des Vereins gemäß dem Jugendschutz das Alter der Gäste, aber Stress ist dabei nicht zuletzt nach Einführung des "Muttizettels" für Minderjährige die Ausnahme.

Erfreulich ist aus Sicht der Organisatoren, dass sich so viele junge Besucher auf die Oktoberfeststimmung einlassen: Auch 2018 spielen ausschließlich Blasmusikkapellen – und diese würden von den jungen Gästen gefeiert.

Vielleicht liegt das daran, dass die Musik zum Ambiente passt: Die zwischen Erlaheim und Binsdorf gelegene Halle wird am Freitag vor dem Fest optisch in einen Biergarten verwandelt. Ein Zaun aus Holzlatten teilt den Raum in drei Bereiche mit rund 200 Sitz- und gut 500 Stehplätzen. Sonnenschirme, Biergartenlampen, blau-weiße Rosetten, Heukränze, Zweige, Blumen, Heugabeln, Rechen und Milchkannen schaffen eine gemütliche Atmosphäre.

Bei der Deko gibt es in diesem Jahr eine Neuerung: Ausschussmitglied und Zimmerer Steffen Welte baut in der Halle einen Giebel nebst Zeltdach auf. Über Ausschank und einem Teil des Gästebereichs soll das für Volksfest-Flair sorgen.

Passend dazu ist auch der Mittagstisch am Sonntag: Dann gibt es Krustenbraten nach bayerischer Art und Semmelknödel, die die Musiker eigenhändig und frisch zubereiten.

Das Festwochenende stemmen die aktiven Musiker gemeinsam: Ob Aufbau, Ausschank, Bedienung, Dekoration, Küche, Moderation, Security oder Spüldienst – jeder habe mindestens zwei Schichten, sagt Schriftführerin Löchel. "Aber eigentlich ist jeder von Freitag bis Montag da. Da sieht man den guten Zusammenhalt bei uns."