Krankenkasse sagt, dass sie die Kosten bisher nicht übernehmen darf
Die immensen Kosten für Zolgensma sind es jedoch, die die Krankenkassen zaudern lässt. "Die AOK Baden-Württemberg hat eine der größten Anwaltskanzleien Deutschlands mit ins Boot geholt, um sie in unserem Fall vor dem Sozialgericht Reutlingen zu vertreten, da keinerlei Interesse besteht, die Kosten für Zolgensma zu übernehmen", haben Tiagos Eltern, Jens Hafner und Stephanie de Freitas, im Februar auf ihrer Facebook-Seite geschrieben.
Die Krankenkasse hat dabei stets damit argumentiert, dass sie die Kosten gar nicht übernehmen darf, da das Medikament in der EU nicht zugelassen sei. Das könnte sich nun in ein paar Wochen ändern.
Tiagos Familie geht jetzt davon aus, dass auch der AOK mittlerweile die Daten über die Zulassung vorliegen. "Inwieweit die Daten dort verarbeitet werden, wissen wir jedoch nicht. Nun kämpfen wir schon seit zirka sechs Monaten und hoffen die nächsten Tage oder Wochen auf dem ersehnten Anruf. Jedoch kann es auch sein dass die AOK hier die volle Zeit bis zur Zulassung der EMA aussitzt", glauben Tiagos Eltern.
Vorwurf: Krankenkasse spielt auf Zeit
Ihrer Meinung nach würde das an den Fakten nichts ändern, aber die Krankenkasse spiele hier auf Zeit. Dies würde letztendlich Tiago nur unnötige Zeit rauben. "Unseres Wissens nach wurden sämtliche andere Kinder von ihrer Krankenkasse bewilligt und die meisten von ihnen sogar schon behandelt", so die Eltern weiter.
Seit Tiagos Schicksal Ende vergangenen Jahres bekannt geworden ist und die Eltern offensiv um Spenden für die Bezahlung des Medikaments geworben haben, rollt eine einzigartige Welle der Hilfsbereitschaft durch den Zollernalbkreis. An vielen Orten gibt es Aktionen zugunsten von Tiago. Mittlerweile ist knapp die Hälfte der erforderlichen Summe auf dem Spendenkonto eingegangen.
Wer für den kleinen Geislinger Jungen spenden möchte, kann das auf folgendes Konto tun: Deutsche Muskelstiftung, Bank für Sozialwirtschaft, IBAN DE 70 6602 0500 0008 7390 05, Verwendungszweck: Tiago.
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