Die Geislinger Narrenzunft mit ihrem Prinzenpaar (Mitte) eröffnet den großen Ringumzug und sorgt trotz Regens für Stimmung. Foto: Engelhardt

Ramba Zamba und Schmuddelwetter bei großem Ringumzug. Höhepunkt von Ringtreffen. Mit Video

Geislingen - Feucht-fröhlich ging es am Sonntag in Geislingen zu – und zwar in mehrfacher Hinsicht. Der große Ringumzug war der Höhepunkt des dreitägigen Ringtreffens, das die Narrenzunft Geislingen anlässlich ihres 60-jährigen Bestehens ausgerichtet hat.

Nein, so hatten es sich die Verantwortlichen sicherlich nicht ganz vorgestellt, ihren großen Ringumzug. Alle Vorbereitungen waren bestens verlaufen, die Organisation wie gewohnt perfekt. Allerdings spielte das Wetter nicht ganz mit, zeiweilig reichlich Nass von oben dämpfte die Stimmung etwas. Ein neuer Besucherrekord rückte somit in weite Ferne.

In der Sonnenstadt streikte gerade am Fest-Wochenende der Stern, dessen Strahlen doch so gerne in Geislingen die Menschen wärmt. Dafür hingen bereits am Samstagnachmittag dichte Wolken über dem Festgelände. Das Narrenbaumstellen ging gerade noch vor den ersten Regentropfen über die Bühne, der anschließende Regen machte den Besuchern aber auch nur wenig aus. Denn beim Showtanznachmittag und später dem bunten Abend bot das große Festzelt Schutz vor den Unbilden vom Himmel.

Die angekündigten Sturmböen blieben am Sonntag zwar aus, der Nieselregen, mal stärker und mal schwächer, vergraulte aber sicherlich so manchen Fan von Fasnetsumzügen und ließ ihn auf der Coach im warmen Wohnzimmer bleiben. Die Narren nahmen es sportlich und ließen sich die gute Stimmung von den äußeren Bedingungen nicht vermiesen. Kurz nach 13.30 Uhr machte sich die erste Gruppe, die gastgebende Narrenzunft Geislingen, auf die Umzugsstrecke, die durch die Vorstadt-, Bach- und Lindenstraße führte.

Am meisten Remmidemmi war direkt vor dem Rathaus, wo auf einem extra Wagen Geislingens Zunftmeister Uwe Geitlinger, zahlreiche Vertreter der Zünfte und des Narrenfreundschaftsrings Zollern-Alb sowie Gäste aus Gesellschaft und Politik das bunte Treiben verfolgten. Hausherr Oliver Schmid winkte den Narren ebenso freudig zu wie Landrat Günther-Martin Pauli. Und auch die verschiedenen Zünfte zeigten sich von ihrer besten Seite, bauten Pyramiden oder schossen mit Kanonen.

Und natürlich gab es auch Süßigkeiten für die großen und kleinen Gäste am Rande der Umzugsstrecke. Wer allerdings nicht aufpasste, der wurde von einem furchteinflößenden Teufel erschreckt, von den Zimmerleuten gleich auf ihre Leiter gepackt oder reichlich mit Stroh überhäuft.

Apropos überhäuft: Geislingens Zunftmeister Uwe Geitlinger wurde am Freitag beim Ringabend mit Lob überschüttet – auch stellvertretend für seine vielen Mitglieder und Helfer, die das 42. Ringtreffen des Narrenfreundschaftsrings Zollern-Alb erst ermöglicht haben. Aus den Händen der Präsidiumsmitglieder, allen voran Ringpräsident Walter Sieber, erhielt der rührige Narr als Gastgeschenk einen Korb mit 22 kleinen Schwarzwürsten. Die Freude beim bekennenden Schwarzwurst-Fan währte allerdings nicht lange, denn ein Vertreter jeder Zunft holte sich danach gleich wieder ein Exemplar ab. So stand er plötzlich wieder ganz ohne da. Doch Uwe Geitlinger musste nicht lange Trübsal blasen, denn er bekam schließlich stattliches Exemplar mit mehr als zehn Kilogramm durch Sieber überreicht. "Damit haben wir ihn zum Schwarzwurst-König von Geislingen gekrönt", sagt der Ringpräsident und kann sich dabei ein Schmunzeln nicht verkneifen. Wie lange die Wurst wohl reichen wird? "Der Abbau ist anstrengend und kräftezehrend, wir lassen uns mal überraschen", so Sieber.