Die Geislinger Shell-Tankstelle wurde vergangenes Jahr überfallen. Der mutmaßliche Täter steht nun vor Gericht. Foto: Maier

Schwerer Raub und versuchter schwerer Raub in Geislingen, Bisingen und Tübingen.

Hechingen/Geislingen/Bisingen - Ein 31-Jähriger, der unter anderem die Geislinger Shell-Tankstelle überfallen haben soll, steht seit Montag vor dem Hechinger Landgericht. Aussagen machen möchte er aber dazu nicht.

Zwei schwere Raube und ein versuchter schwerer Raub sollen auf das Konto des Mannes gehen. Da der 31-jährige Angeklagte sich weder zu seinem Lebenslauf noch zu den Taten, die ihm zur Last gelegt werden, äußern wollte, wurden am ersten Verhandlungstag nur die Anklageschriften verlesen.

Die erste Tat ereignete sich nach Erkenntnisse der Ermittler am 10. Januar vergangenen Jahres in Tübingen. Vermummt mit einer Sturmhaube und bewaffnet mit einem Revolver soll der Angeklagte eine Spielhalle betreten und Geld gefordert haben. Als die Angestellte sich weigerte, habe der Mann über den Tresen gegriffen und selbst aus der zufällig offenstehenden Kasse Geld entnommen. Mit 1700 Euro sei er geflüchtet.

Einen weiteren Überfall soll der Mann dann am 24. Januar vergangenen Jahres in der Kneipe "Bucki’s" in Bisingen begangen haben. Vermummt mit einem dunklen Tuch und einer Kapuze soll er einer Mitarbeiterin der Gaststätte eine Pistole entgegengehalten und Geld gefordert haben. Die Angestellte weigerte sich jedoch, Geld herauszugeben. Noch während der Tat wurde die Geschäftsführerin des Lokals auf das Geschehen aufmerksam, da die Bilder der Überwachungskamera zu ihr nach Hause übertragen wurden. Sie informierte eine in der Nähe arbeitende Bekannte. Diese lief daraufhin zum Tatort und machte sich durch Klopfen von außen bemerkbar. Daraufhin floh der Täter ohne Beute.

Die dritte Tat, die dem Angeklagten zur Last gelegt wird, ereignete sich am 6. Februar 2017 in Geislingen. Laut Anklageschrift hat der 31-Jährige gemeinsam mit einem anderen, noch unbekannten Täter, vermummt mit einer Sturmhaube am späten Abend die Shell-Tankstelle betreten, die Angestellte mit einer Pistole bedroht und Geld gefordert haben.

Die Mitarbeiterin der Tankstelle, die in dem Prozess auch als Nebenklägerin auftritt, gab das Geld in Panik heraus. Als ein Kunde an die Tankstelle fuhr, flüchteten die Täter mit ungefähr 900 Euro.

Obwohl Richter Breucker den Angeklagten aufklärte, dass ein Geständnis sich strafmildernd auswirken könnte, gab dieser an, keine Angaben machen zu wollen. Die Verhandlung wird am Mittwoch, 11. Juli, um 10.15 Uhr mit Zeugenvernehmungen fortgesetzt.