Streit um Familienerbe. Mutmaßlicher Täter soll Geldprobleme gehabt haben.
Geislingen-Binsdorf - Im Fall der Messerattacke auf eine Binsdorfer Frau zeichnet sich ein Motiv des Täters ab: Er soll angeblich Geldprobleme gehabt haben.
Unmittelbar nach der Tat am vergangenen Sonntag äußerten Einwohner des Geislinger Teilorts Ratlosigkeit: Niemand konnte sich erklären, weshalb der Mann auf seine Mutter eingestochen haben könnte.
Nun gibt es Hinweise auf den Hintergrund der Tat: Es soll einen Streit um das Familienerbe gegeben haben. Angeblich habe der 55-Jährige sein Elternhaus nahe des Binsdorfer Ortseingangs verkaufen wollen, um Schulden abzahlen zu können.
Seine 80-jährige Mutter und seine Schwester, die in dem Gebäude leben, hätten dafür dort ausziehen müssen. Weil die Seniorin das verweigerte, soll der Mann zu einem Messer gegriffen und zugestochen haben.
Weiter in Haft
Weil er dieses Vorgehen geplant und die Tat folglich mit Vorsatz verübt haben könnte, besteht Verdacht auf versuchten Mord. Der gebürtige Binsdorfer befindet sich nach wie vor in Untersuchungshaft.
Der Hechinger Oberstaatsanwalt Karl-Heinz Beiter bestätigte auf Anfrage des Schwarzwälder Boten: "Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass Erbsachen eine Rolle gespielt haben." Allerdings sei bislang unklar, ob diese "tatbestimmend" gewesen seien.
Die Staatsanwaltschaft will den Mann weiter befragen und klären, ob Habgier ein Auslöser der Tat gewesen ist. Auch dafür lägen Anzeichen vor.