Fotos: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Vorhaben zur innerörtlichen Verdichtung in Geislingen

Seit geraumer Zeit beschäftigt die Entwicklung der Geislinger Kernstadt die Verwaltung. An mehreren Stellen ist nun Bewegung in das Vorhaben gekommen.

Geislingen. An einem Platz wird bereits gebaut, zwei andere Flächen sind für neue Vorhaben vorgesehen: Drei Anzeichen dafür, dass die Stadt die innerörtliche Verdichtung angeht, sind in diesen Wochen erkennbar.

Voran kommt das Projekt an der Ecke Vorstadt-/Konrad-Adenauer-Straße: Dort lässt das Geislinger Unternehmen V23 ein mehrstöckiges Gebäude errichten. Darin sind neun Wohnungen geplant. Voraussichtlich ab März 2019 können diese bezogen werden.

Außerdem entstehen im Erdgeschoss zwei Gewerbeeinheiten. Während für die eine noch ein Mieter gesucht wird, steht für die anderen Räume Café Bäcker Mayer als Nutzer bereits fest. Das Café soll insgesamt 60 Sitzplätze drinnen und im Freien bieten. An einem Innenraumkonzept arbeitet das Unternehmen derzeit.

Unklar ist noch, wann Mayer Einweihung feiern will – und auch, wie es danach mit der Filiale im Netto-Markt weitergehen wird. Diese ist nur 100 Meter Luftlinie entfernt. Der Mietvertrag mit dem Betreiber des Lebensmittelmarkts ist jedenfalls noch nicht gekündigt.

Mit den laufenden und angestoßenen Bauprojekten in der Kernstadt setzt die Geislinger Verwaltung um, was im Stadtentwicklungs- und Einzelhandelskonzept vorgesehen ist. Dieses hat der Gemeinderat vor einem Jahr beschlossen. Zwei Ziele, die auf Grundlage einer Bürgerbefragung aus dem Jahr 2016 darin formuliert wurden, waren die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und die Stärkung des Gewerbes.

Da passt es gut, dass die Stadt jüngst innerörtliche Flurstücke für die (Neu-)Bebauung zum Verkauf ausgeschrieben hat: So soll auf dem Gelände des ehemaligen städtischen Bauhofs in der Gildastraße "familienfreundliche Wohnbebauung" in Mehrgeschossbauweise entstehen, sprich: Mietwohnungen – und das in direkter Nähe zur Kindertagesstätte Pusteblume.

Ein zweites Gelände wird zwischen Ruomser Straße und dem Gelände der Gärtnerei Brobeil angeboten. Dafür wird ein Investor gesucht, der die Flurstücke mit einem Gebäude zur Nutzung mit Wohnungen und Gastronomie projektieren soll.

Auf dem ehemaligen Plessing-Areal will der Balinger Bauträger Siedler & Seitz vier Mehrfamilienhäuser mit bis zu 24 Wohnungen sowie einer Gewerbeeinheit errichten. Der Verkauf der geplanten Wohnungen läuft, ein Termin für den Baubeginn steht jedoch noch nicht fest.

Im Schatten der aufwändigen Schulerweiterung hat damit ohne großes Aufheben die Geislinger Stadtentwicklung bereits begonnen. Das ist vielleicht nicht so teuer wie der Ausbau des Schulzentrums am Schlosspark, aber ebenso wichtig – und wird vermutlich länger dauern: Das Entwicklungskonzept ist vorerst bis zum Jahr 2030 angelegt.