Ärgernis: Reparatur des undichten Binsdorfer Brunnens verzögert sich / Sechsstelliger Betrag im Gespräch
Zu einem Ärgernis entwickelt sich die Reparatur des Binsdorfer Stadtbrunnens. Nun ist sogar von Kosten in sechsstelliger Höhe die Rede, wie Bürgermeister Oliver Schmid im Gemeinderat bekannt gegeben hat.
Geislingen. Im November hatte sich laut Binsdorfs Ortsvorsteher Hans-Jürgen Weger der Anhänger eines Traktors aus der Kupplung gelöst und war gegen den Brunnen aus dem 19. Jahrhundert geprallt. "Die Versicherung des Fahrzeughalters zeigte sich kooperativ", führte Schmid aus. Ein Kunstschmied versuchte, den Riss an einer der Platten aus Metallguss zu schweißen, durch den das Wasser aus dem undichten Brunnen floss. "Das ist die hohe Kunst des Schweißens", erklärte der Bürgermeister. Doch das klappte nicht.
Danach wurde laut Schmid überlegt, eine Abdichtung von innen aus Bitumen oder Kunststoff einzubauen. Nächste Idee: ein Edelstahltrog, der rund 25 000 Euro gekostet hätte. "Dann schaltete sich die Denkmalpflege ein", so der Bürgermeister: Befürchtet werde eine Kontaktkorrosion der unterschiedlichen Materialien. Die Denkmalschützer verlangten eine Reparatur durch Schweißen bei einer Spezialfirma, die sich mit solchen Konstruktionen auskenne und auch von der Denkmalpflege anerkannt sei. Das Problem, so Schmid: "Man muss den Brunnen auseinander bauen und das beschädigte Teil zu einem speziellen Schlosser bringen." Dieser habe ein Angebot abgegeben. Als der Bürgermeister einen sechsstelligen Betrag als voraussichtliche Kosten nannte, schnappten einige Räte und Zuhörer im Saal nach Luft.
"Wir haben ein Päckchen vors Rathaus gelegt bekommen, das es in sich hat", so Schmid. Wenigstens sei die Versicherung weiterhin bereit zur Zahlung. Den Vorschlag von Benjamin Eha, eine Firma für Maschinenreparaturen zu Rate zu ziehen, lehnte der Bürgermeister mit Hinweis auf die hohen Ansprüche der Denkmalschützer ab.
