Bis jetzt stehen 44 glitzernde Schneekugeln in den Regalbrettern in Leonie Hafners Jugendzimmer aufgereiht. Mit dieser Kugel begann Leonies Sammelleidenschaft.Foto: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Hobby: Die Geislingerin Leonie Hafner sammelt Schneekugeln / Das "Testschütteln" entscheidet über Aufnahme in die Sammlung

Sie sind rund, aus Glas, mit einer durchsichtigen Flüssigkeit sowie Figuren oder Bildern von Sehenswürdigkeiten gefüllt, und wenn man sie schüttelt, flirren Schneeflocken durch das Wasser: Schneekugeln sind die große Leidenschaft von Leonie Hafner aus Geislingen.

Geislingen. Die heute 15-jährige Schülerin sammelt Schneekugeln, seit sie zehn Jahre alt war. Damals schaute sie gerne die – inzwischen eingestellte – ZDF-Serie "Dr. Klein". Die von Christine Urspruch gespielte Hauptrolle, die Ärztin Valerie Klein, hatte im Wandregal ihres Büros jede Menge Schneekugeln aufgereiht: "Das fand ich toll. Das wollt’ ich auch haben", erinnert sich Leonie.

Die Erste kommt vom Weihnachtsmarkt

Auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt 2015 hat ihr Patenonkel Michael Grupp ihr dann die erste Kugel gekauft: Ein auf Goldmünzen sitzendes Schaf ist darin zu sehen, der "Schnee" glitzert golden: "Das war einfach die schönste Kugel."

Leonies Leidenschaft für die zerbrechlichen Kunstwerke hat sich bei Verwandten und Freunden rasch herumgesprochen: Oft brachten diese ihr aus dem Urlaub Schneekugeln mit. Denn, das weiß die Schülerin aus Geislingen inzwischen, die Kugeln gibt es als Andenken in fast jedem touristisch interessanten Ort. Selbst in warmen Regionen und Städten wie Barcelona oder Madrid, die man eigentlich nicht mit Schnee in Verbindung bringt, kann man sie kaufen.

20 britische Pfund für das Prunkstück

44 glitzernde Kunstwerke sind so bislang zusammengekommen. Eine Besonderheit darunter ist jene Schneekugel, die sie von ihrer Uroma geerbt hat: Sie stellt das Thema Weihnachten dar und enthält unter anderem ein Schaukelpferd. Das Prunkstück ihrer Sammlung hat sich Leonie aber selbst gekauft: 20 britische Pfund hat sie bei einer Studienfahrt nach London im vergangenen Jahr für die große Kugel auf den Ladentisch geblättert. "Die hätt’s auch in klein gegeben, aber ich wollte die Große."

Das jüngste Exemplar hat ihr großer Bruder von der Zugspitze mitgebracht. Ihr Lieblingssammlerstück ist allerdings eine Kugel aus Berlin

"Ich finde Schneekugeln spannender als Postkarten oder Briefmarken, die man bloß in Hefte steckt", erklärt sie die Faszination der Sammelobjekte. Außerdem machten die Gläser im Regal auch etwas her: "Man sieht die Sammlung gleich."

Drei Regalbretter füllt die Sammlung schon

Bislang füllt diese drei Regalbretter an der Wand ihres Jugendzimmers. Auch Freundinnen, die zu Besuch sind, greifen oft neugierig zu und lassen künstliche Schneeflocken durch Gläser wirbeln.

Inzwischen hat Leonien es wortwörtlich im Griff, wie sie herausfindet, ob eine neue Kugel wert ist, in die Sammlung aufgenommen zu werden: "Es wird testgeschüttelt", berichtet ihr Vater Dirk. Schon der erste Griff zur Kugel zeigt der jungen Geislingerin dann, ob es drinnen richtig schneit oder nur ein paar Flocken lustlos umherschwimmen.

Die künstlichen Kristalle, die durch die Kugeln flirren, sind meist weiß. Nur selten einmal haben sie Farben. Und auch über das Material der Kugeln hat Leonie etwas gelernt: Glas muss es sein. "Plastikkugeln taugen nichts. Da bleibt der Schnee an der Wand kleben."

Im kommenden Jahr will Leonie ihren Abschluss an der Gemeinschaftsschule Kleiner Heuberg machen. Danach strebt sie eine Ausbildung zur Pflegefachkraft an – früher hätte man dazu Krankenschwester gesagt. Die Grundlagen dafür hat sie als Mitglied des Geislinger Jugendrotkreuzes gelernt.

Wunsch: ein Zimmer voller Schneekugeln

Was sich aber auch auf dem Weg ins Berufsleben sicher nicht ändern wird, ist ihre Leidenschaft für Schneekugeln. Und bei der momentanen Größe ihrer Sammlung soll es nicht bleiben: "Ich möchte gerne mein ganzes Zimmer voller Regale mit Schneekugeln haben", sagt Leonie Hafner.