Unter anderem um die Nutzung des Geislinger Gemeindehauses unter Corona-Bedingungen ist es in der jüngsten Sitzung des Kirchengemeinderats gegangen.Foto: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Kirchengemeinderat von St. Ulrich Geislingen bespricht in Sitzung unter anderem Ordnerdienste

Unter den Vorzeichen der weiterhin geltenden Bestimmungen zum Schutz gegen das Corona-Virus muss das christliche Leben weitergehen. Der am 22. März neugewählte katholische Kirchengemeinderat Geislingen hatte sich daher am Mittwoch zu seiner nächsten Sitzung getroffen.

Geislingen. Darin ging es unter anderem um den Stand der Renovierung der Kirche St. Ulrich, deren Abschluss zum Jubiläum 2028 geplant ist. Denkmal- und Diözesanbauamt hätten inzwischen zugestimmt, dass der Taufstein an einer zentralen Position aufgestellt werden kann, berichtet die stellvertretende Vorsitzende Christine Gulde. Nach der Renovierung soll die Kirche viergeteilt werden können.

Eine Restauratorin hat festgestellt, dass die ursprüngliche Wandgestaltung der 1928 eingeweihten Kirche einen Farbverlauf aufwies. Die Frage, über die der Kirchengemeinderat mittelfristig entscheiden muss, lautet daher, ob man den Verlauf wiederherstellen oder aber die Farbe einheitlich gestalten soll. "Das ist auch eine Kostenfrage", sagt Gulde.

Ein weiterer, wichtiger Punkt auf der Tagesordnung waren Ordnerdienste für Sonntagsgottesdienste, Werktagsmessen und Requien. Bislang sei es kein Problem gewesen, dafür Helfer zu finden, berichtet die stellvertretende Vorsitzende. Doch die Helfer seien oft dieselben gewesen und noch dazu aus Corona-Risikogruppen: Älteren und Schwangeren wolle man nicht zumuten, ständig als Ordner eingeteilt zu werden.

Der Kirchengemeinderat will gezielt in den kirchlichen Gruppen nach Unterstützern fragen. Die Aufgaben der Ordner sind inzwischen weniger aufwendig: Die Namen der Gottesdienstbesucher müssen nach Beschluss der Diözese nicht mehr detailliert erfasst werden; ohnehin kennt man sich in Geislingen in aller Regel persönlich.

Apropos Gruppen: Das direkt neben der Kirche liegende katholische Gemeindehaus ist normalerweise Dreh- und Angelpunkt des Gemeinschaftslebens außerhalb der Gottesdienste: Förderverein, Kirchenchor, Kolpingsfamilie, Ministranten, der Kirchengemeinderat mit seinen Gremien und gelegentlich auch Erzieherinnen des Familienkindergartens St. Michael nutzen das Gebäude. Seit März hat es darin aber nur noch zwei Ratssitzungen gegeben – alle anderen Termine wurden wegen Corona abgesagt.

Das Gremium hat am Mittwoch beschlossen, dass ab sofort wieder alle Gruppen ins Gemeindehaus dürfen. Voraussetzung dafür ist, dass der Vorschriftenkatalog der Diözese berücksichtigt wird, der unter anderem eine Desinfektion aller Kontaktflächen vor und nach jeder Veranstaltung vorschreibt. Während die Erwachsenengruppen diese Aufgabe selbst übernehmen müssen, kümmert sich bei den Jugendlichen Mesner Georg Schuster darum.

Während Kommunionsunterricht und Firmvorbereitung wieder laufen, ist unklar, wann das Gemeindeleben sich weiter normalisiert. Für Advents- und Weihnachtszeit könne man noch gar keine Prognosen abgeben, sagt Christine Gulde: "So weit können wir nicht schauen."

Sicher ist nur, dass es vorerst keine Konzerte geben wird und in den Gottesdiensten nur Kantore singen, nicht alle Gläubigen.

Auch die Feier zu St. Martin wird in diesem Jahr nicht in Form eines großen Gemeindefests stattfinden: "Das kann man nicht verantworten", verweist die stellvertretende Kirchengemeinderatsvorsitzende auf die weiter bestehende Ansteckungsgefahr.