In Hartheim und wohl auch in Geislingen hat ein unbekannter Köder ausgelegt, um Hunde zu vergiften. Foto: Kalene

Erneut hinterhältiger Anschlag auf Vierbeiner im Kreis. Parallele zwischen Geislingen und Hartheim.

Geislingen/Hartheim - Kann der Ärger über Hunde so groß sein, dass man den Vierbeinern ans Leben will? Anscheinend schon: Immer wieder muss der Schwarzwälder Bote über ausgelegte Giftköder berichten, die Hunde krank machen oder gar töten. So auch in diesem Herbst - in Hartheim und nun auch in Geislingen.

Weil sein sonst lebhafter Hund ihn morgens nach dem Aufstehen nicht begrüßte und spielen wollte, sondern kraftlos in seinem Körbchen lag, brachte ein Halter aus Geislingen das Tier Anfang September zum Tierarzt, wo es Medikamente bekam. Nicht nur einmal, sondern zweimal, weil die Situation nicht besser wurde.

Labrador-Hündin stirbt

Doch die Behandlung half nichts: Der Hund konnte zuletzt kaum noch den Kopf oben halten, bekam Durchfall und erbrach sich. Dabei entdeckte der Eigentümer Maiskörner, die er dem Tier nicht gefüttert hatte.

Schnell lag der Verdacht nahe, dass sich auf Geislinger Gemarkung wiederholte, was sich ungefähr zur gleichen Zeit in Hartheim zutrug: Dort erbrach sich am 2. September eine achtjährige Labrador-Hündin nach einem Spaziergang und starb kurz darauf. Wegen der Symptome und Futter im Erbrochenen, das die Hündin von ihrem Besitzer nicht bekommen hatte, ging die Polizei davon aus, dass das Tier einen vergifteten Köder gefressen hat.

Das schnelle Handeln des Geislinger Halters hat dessen Hund vermutlich das Leben gerettet: Wegen des immer schlechteren Zustands des Tieres brachte er es schließlich in die Tierklinik. Dort bekam der Hund mehrere Spritzen, wonach es ihm allmählich besser ging.

"Coco" wurde mit Nervengift getötet

Wo das Tier in Geislingen den Köder gefunden haben könnte, ist unklar. Allerdings zeigt der ähnliche Fall in Hartheim, dass selbst an der Leine geführte Hunde rasch einen am Wegesrand ausgelegten, verlockenden Happen verschlingen können.

Der jüngste Anschlag auf Vierbeiner ist nicht der Einzige in Geislingen und Umgebung in jüngerer Zeit gewesen: 2018 musste ein Hund zum Tierarzt, nachdem er im Wohngebiet Hung etwas Giftiges gefressen hat. Vor einem Jahr wurde in Binsdorf die Hündin "Coco" mit Nervengift getötet (wir haben berichtet). Im Dezember 2019 hat ein Unbekannter in Ostdorf mehrfach Köder verteilt. Und vergangene Woche ist in Geislingen eine Katze mit Vergiftungssymptomen gefunden worden.

Offensichtlich ist ein Hundehasser unterwegs und legt mit Gift präparierte Leckerli aus. Tierfreunde im Zollernalbkreis sind jetzt auf der Hut.

Weitere Informationen: www.giftkoeder-radar.com