Die Erschließung der "Sommerau" ist mittlerweile abgeschlossen – jetzt kann gebaut werden. Archivfoto: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Räte stimmen gegen Erlaheimer Grundstückspreis-Empfehlung

Geislingen (lh). Ein Preisunterschied von fünf Euro pro Quadratmeter bei den Bauplätzen im Gebiet "Sommerau – Auf der Insel" in Erlaheim hat im Geislinger Gemeinderat Diskussionen ausgelöst.

Die Stadtverwaltung hatte für das Areal mit fünf städtischen Bauplätzen die Kosten für die Erschließung berechnet. Diese gestaltete sich in dem innerörtlichen Gebiet aufwendiger als gedacht, ebenso die Verhandlungen zum Grunderwerb. So kam man auf einen Erschließungsbeitrag von 61,16 Euro pro Quadratmeter Bauland. Nimmt man einen Grundstückswert von 31 Euro je Quadratmeter sowie Beiträge für Wasserversorgung und Abwasser in Höhe von elf Euro zuzüglich eines Betrags von 16,84 Euro für künftig anfallende Kosten und einen sehr geringen Veräußerungsgewinn hinzu, ergibt sich nach Berechnung der Finanzverwaltung ein Quadratmeterpreis von 120 Euro.

Der Ortschaftsrat Erlaheim stimmte dem in seiner Sitzung am 28. November nicht zu, sondern empfahl einen Preis von 115 Euro.

Bürgermeister Oliver Schmid fand die 120 Euro immer noch günstig im Hinblick auf junge Familien, die bauen wollten.

Die meisten Stadträte waren einverstanden mit dem von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen Preis. Benjamin Eha betonte, in diesem Fall könne er dem Ortschaftsrat nicht folgen. Karl-Heinz Müller erklärte den Preis mit der rasanten Entwicklung der Baukosten: "120 Euro sind noch geschmeichelt; im Worst Case reicht das nicht." Laut Schmid gehen die Preise "Null auf Null" aus. Den Vorschlag von Gerhard Mozer, erst einmal abzuwarten, konterte Ortsvorsteher Ewald Walter so: "Die Leute wollen bauen und wissen, was es kostet. Zwei Interessenten sind schon abgesprungen."

Nach Wolfgang Paulis Meinung spielt der Bauplatzpreis in der Kalkulation eines Neubaus eine untergeordnete Rolle, eine Differenz von fünf Euro erst recht. Wertschätzung von Grund und Boden solle sich im Preis ausdrücken. Er fand es "nicht zeitgemäß", Grundstücke zu subventionieren, und betonte, man treffe keine Entscheidung gegen den Ortschaftsrat.

Die Mehrheit stimmte am Ende den 120 Euro pro Quadratmeter Baugrundstück in der "Sommerau" zu.