Im barocken Klostergarten lässt sich die strenge Struktur noch erahnen, in der er Mitte des 18. Jahrhunderts angelegt worden ist. Im Frühjahr haben Freiwillige den Bewuchs zurückgeschnitten, um die ursprüngliche Gestaltung freizulegen. Foto: Schwarzwälder Bote

Tag des offenen Denkmals: Barocker Garten und Conventssaal des Binsdorfer Dominikanerinnenkloster als Hingucker

333 Jahre alt ist das ehemalige Dominikanerinnenkloster in Binsdorf. Es muss dringend saniert werden – und öffnet am "Tag des offenen Denkmals", 9. September, seine Pforten für interessierte Besucher.

Geislingen-Binsdorf (wus) Heutzutage ist das auch als "Markusheim" bekannte Gebäude das Pfarrhaus der katholischen Kirchengemeinde. Sein 1685 erbauter Haupttrakt ist erhalten geblieben. Trotz einiger Veränderungen an dem ehemaligen Kloster hat viel historische Bausubstanz den Wandel der Zeiten überdauert. Untersuchungen am Gebäude haben einige interessante Besonderheit ans Tageslicht gebracht. Und eine jüngst hergestellte Musterfläche im historischen Conventssaal verdeutlicht die Schönheit dieses Raums.

"Neben diesen augenscheinlichen Elementen sind viele Aspekte quasi unsichtbar", berichtet Ralf Schneider, vom Bischöflichen Bauamt in Rottenburg. Schäden in der Dachkonstruktion sowie den Auflagern der Balkendecke über dem Erdgeschoss machten es zwingend notwendig, das Gebäude zu sanieren. Auch die Haustechnik müsse erneuert werden (wir haben berichtet).

Außerdem ist seit Januar ein weiterer Aspekt des ehemaligen Klosters in den Blick gerückt, aus Schneiders Sicht "ein Juwel": Der barocke Terrassengarten hinter dem Markusheim ist noch weitgehend erhalten.

Grünanlage in der Region eine Besonderheit

Umgestaltet und erweitert wurde er zu seiner heute noch zu erkennenden Struktur ab etwa 1724. Die Klosterchronik der Jahre 1685 bis 1776 enthält eine Reihe Belege für die über etliche Jahre hinweg laufenden Veränderungen in der Anlage.

Für die Landschaftsarchitektin Isabel David aus Haigerloch ist der Garten eine Besonderheit, "wie man sie in der Region sonst nicht findet" – ein echtes Kulturdenkmal.

Da die Sanierung des Pfarrhauses in absehbarer Zeit beginnen wird, ist der Tag des offenen Denkmals ein willkommener Anlass, der Öffentlichkeit Gebäude und Garten zu zeigen. Am Sonntag, 9. September, werden um 13.30 und 15 Uhr Führungen angeboten. Isabel David, Ralf Schneider und der Architekt Timo Raible aus Eutingen wollen Interessierten das Kloster und die Grünanlage zeigen.

Die Kirchengemeinde verkauft im Conventssaal Kaffee und Kuchen. Der Erlös ist für die Sanierung bestimmt.