Die Geislinger Kitas bieten genügend Betreuungsplätze. Allerdings müssen Eltern höhere Beiträge zahlen. Foto: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Wolfgang Pauli präsentiert im Gemeinderat Vorschlag für kostenfreies Jahr für Vorschüler / Ausreichend Plätze

Geislingen (lh). Für Kinder im Alter bis drei Jahren und darüber ist nach Angaben von Hauptamtsleiter Steve Mall ausreichend Platz in den Geislinger Kindertageseinrichtungen. Mall hat in der Gemeinderatssitzung einen Überblick über die Belegungs- und Bedarfszahlen gegeben. Die Elternbeiträge steigen zu Beginn des Kindergartenjahres 2019/2020.

Der Bedarfsplanung, die Mall vorstellte, ist zu entnehmen, dass in Geislingen, Binsdorf und Erlaheim insgesamt 187 Plätze für Kinder ab drei Jahren zur Verfügung stehen. Für Kinder unter drei Jahren gibt es 71 Plätze, einschließlich der Tagesmütter. Mall verwies auf Erweiterungen für eine Krippengruppe in der Kita Pusteblume und in der Binsdorfer Kita. Auch das katholische Familienzentrum St. Michael sei mit Unterstützung der Stadt saniert und ausgebaut worden. Dazu komme der Wald- und Naturkindergarten Am Schopflenwald, der gut angenommen werde.

Somit gibt es 30 Plätze in Krippen für Kinder zwischen einem und drei Jahren, dazu 13 bei Tagespflegepersonen. Die gesetzliche Quote, so Mall, werde in Geislingen übertroffen. Laut Bürgermeister Oliver Schmid liegt es auch daran, dass der Gemeinderat frühzeitig den Ausbau der Einrichtungen beschlossen habe. Diese seien gut belegt, es gebe aber noch Plätze.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat die Verlängerung der Leitungszeit von 12,5 Prozent je Gruppe bis zum 31. Juli 2022, was die Stadt als "freiwillige strukturelle Qualitätsmaßnahme" jährlich rund 90 000 Euro kostet.

Die Elternbeiträge decken in Geislingen 13 Prozent der Betriebsausgaben der Kindergärten. Landeseinheitlich gilt eine Empfehlung für einen Kostendeckungsgrad von 20 Prozent. Für das Kindergartenjahr 2019/2020 ist laut Mall eine Erhöhung der Elternbeiträge um drei Prozent für Kinder über drei Jahren und um sechs Prozent für U3-Kinder bis zu drei Jahren vorgesehen. Mall betonte, dass sich damit der Deckungsgrad nicht erhöhe. Die Stadt bezuschusse die städtischen Kitas Pusteblume und Regenbogen sowie den kirchlichen Kindergarten St. Michael jährlich mit rund 830 000 Euro.

Der Elternbeitrag im Regelkindergarten steigt ab Herbst von 121 auf 125 Euro bei einem Kind, ein Jahr später auf 129 Euro. Ganztagsbetreuung inklusive Mittagessen kostet künftig 246 Euro, für 2020/21 sind es 254 Euro. Für die Betreuung eines Kindes von zwei bis drei Jahren bis zu 3,5 Stunden pro Tag zahlen Eltern in Zukunft 138 Euro, später 146 Euro. Der Beitrag für Kinderbetreuung für Ein- bis Dreijährige länger als 3,5 Stunden täglich steigt auf 238 Euro. Auch die übrigen Elternbeiträge steigen um geringe Beträge. Die Stadtverwaltung verweist noch darauf, dass für August keine Beiträge verlangt werden.

Wolfgang Pauli (CDU) schlug vor, den Anteil der schulpflichtigen Kinder zu ermitteln, die vor Schuleintritt nicht einen Kindergarten besuchen, und das letzte Jahr beitragsfrei zu gestalten. Dies werde die Verwaltung im Gemeinderat einbringen, erwiderte der Bürgermeister. Geislingen, so Schmid, warte auf Bundeszuschüsse aus dem "Gute-Kita-Gesetz", doch müssten erst alle 16 Bundesländer Vereinbarungen mit dem Bund schließen.