Natur: 24 Teilflächen mit insgesamt 44 Hektar sind vorgesehen

Geislingen. Das Fachkonzept "Waldnaturschutz Stadtwald Geislingen" hat Forstamtsleiter Christian Beck in der Gemeinderatssitzung vorgestellt. Ziel ist es, Alt- und Totholzflächen auszuweisen, für die ein dauerhafter Nutzungsverzicht gilt. Besagte Flächen müssen mindestens einen Hektar groß sein und kartografisch erfasst werden. Zu diesen Waldrefugien gehören neben Tümpeln und Wasserläufen auch Baumgruppen mit Buchen, die 160 bis 180 Jahre alt sind, und mit 220- bis 250-jährigen Eichen und Tannen. Die Bäume bleiben stehen bis zu ihrem natürlichen Ende.

Einerseits geht es um die Erhöhung der Arten- und Strukturvielfalt, andererseits um Punkte auf dem Ökokonto der Stadt. Vier Punkte gibt es laut Beck je Quadratmeter Waldrefugium, möglicherweise auch fünf. Damit können dann Ausgleichsmaßnahmen, beispielsweise für Bauvorhaben, "bezahlt" werden.

24 Flächen mit zusammengerechnet 44 Hektar hat Revierleiter Wolfgang Heitz identifiziert und auf einer Karte vermerkt. Damit sei die gesetzliche Vorgabe erfüllt, mindestens fünf Prozent der Nutzungsfläche als Refugien auszuweisen. Die Ausweisung der Flächen, die mit der neuen Forsteinrichtung in den Karten abgebildet werden soll, bedeutet, dass im Geislinger Stadtwald in den kommenden zehn Jahren 1800 Festmeter weniger eingeschlagen werden. Anders gesagt, die Stadt Geislingen nimmt dann beim Holzverkauf jährlich 2000 Euro weniger ein.

"Mit 44 Hektar werden wir unserer Verantwortung für den Naturschutz in hohem Maße gerecht", sagte Bürgermeister Oliver Schmid. Jetzt soll ein Planungsbüro beauftragt werden, die Antragsunterlagen für die Untere Naturschutzbehörde auszuarbeiten. Laut Revierleiter Heitz wird die Maßnahme kaum finanzielle Auswirkungen für die Stadt haben. Die Flächen seien auch bisher kaum genutzt worden. "Eigentlich ist es nichts Neues. Wir machen es seit 30 Jahren so. Aber jetzt wird es erstmals dokumentiert."