Rechtzeitig vor dem Wintereinbruch sind die Kinderrechtsfiguren zu ihren Besitzern zurückgekehrt. Foto: Hatzenbühler Foto: Schwarzwälder-Bote

Betreuung: Aktion der Geislinger Kindertagesstätten regt Einrichtungen andernorts zur Nachahmung an

Die Holzgiguren sind abgebaut: Die große Aktion zum Thema "Kinderrechte" der Kindertagesstätten in Geislingen ist zuende gegangen.

Geislingen. Mehr als 120 bunt bemalte Figuren aus Holz haben im vergangenen Sommer auf die Rechte von Kindern aufmerksam gemacht (wir haben berichtet). Vor dem Wintereinbruch sind sie zu ihren Besitzern zurückgekehrt.

Nicht nur durch die bunten Figuren, sondern auch bei verschiedenen Veranstaltungen haben die Figuren nachgewirkt. So ist die Vorsitzende des Kinderschutzbundes Baden-Württemberg, Iris Krämer, nach Geislingen gekommen, um die Aktion zu würdigen. Gerlinde Kretschmann, Ehefrau des Ministerpräsidenten, bewunderte die Figuren bei einem Besuch im Oktober.

Viel Lob erntete die Aktion bei der Delegiertenversammlung des Landesverbands Katholischer Kindertagesstättender Diözese Rottenburg–Stuttgart. 200 Delegierte lauschten in Wernau den Schilderungen von Daniela Hatzenbühler, Leiterin des katholischen Kindergartens St. Michael.

Vielerorts denken Kommunen und kirchliche Einrichtungen darüber nach, die Aktion zu kopieren oder ähnliches auf die Füsse zu stellen: "Immer wieder werde ich angefragt, die Aktion vorzustellen", sagt Hatzenbühler. Der nächste Termin der engagierten Erzieherin ist am 31. Januar am Edith-Stein- Institut der Sozialpädagogik in Rottweil.

Die Geislinger Kinder und ihre Betreuerinnen haben ihr Ziel erreicht: Die Menschen in der Stadt und darüber sind hinaus sind ins Gespräch über die Rechte der Kinder gekommen, beispielsweise wie Schutz, Bildung und Beteiligung.

Die größte Sorge der Erwachsenen: "Wer sagt den Kindern, dass sie auch Pflichten haben?" Iris Krämer antwortete beim Vortrag in Geislingen: "Das Gegenteil von Recht ist nicht Pflicht, sondern Unrecht."

Kinder seien auf den Schutz von Erwachsenen angewiesen. Deren Pflicht sei es, ihnen Unterstützung und "gute Begrenzungen" zu geben.

Alle Kinder haben das Recht, dass es ihnen gut geht. Die Kinder in Geislingen habenein Zeichen gesetzt: "Wir sind die Kinder dieser Stadt!"