Rudolf Hendel und Jürgen Schnitzler zeigten im fein abgestimmten Zusammenspiel die gesamte musikalische Bandbreite des großen Kircheninstruments. Foto: Welte Foto: Schwarzwälder Bote

Kirchenmusik: 20 Jahre Stehle-Orgel in St. Silvester Erlaheim / Konzert und Festgottesdienst

Die Orgel der St. Silvester-Kirche in Erlaheim wurde im Mai 1998 vom damaligen Dekan Walter Klink eingeweiht. Am Sonntag erklang sie in voller Pracht zum Jubiläum.

Geislingen-Erlaheim. Mit einem Festgottesdienst und einem anschließenden Konzert feierte die katholische Kirchengemeinde das Jubiläum. Der Dekanatskirchenmusiker Rudolf Hendel aus Albstadt eröffnete den Festgottesdienst zu Ehren des Diözesanpatrons Martinus von Tours. Pater Augusty Kollamkunnel begrüßte ihn und den Trompeter Jürgen Schnitzler aus Erlaheim, die zusammen die musikalische Gestaltung übernommen hatten.

Andante als Vorgeschmack

Während in der Eucharistiefeier die Alltagstauglichkeit der Orgel als Liedbegleitungsinstrument überwog, erhielten die Gläubigen schon bei der Kommunion einen kleinen Vorgeschmack auf das Konzert – mit dem zweiten Satz Andante aus dem Trompetenkonzert Es-Dur von Joseph Haydn.

Am Ende des Gottesdienstes begrüßte der stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Eberhard Wiget, die Anwesenden. Er betonte, es sei damals die richtige Entscheidung gewesen, eine neue Orgel anzuschaffen. Neben Ortsvorsteher Ewald Walter hieß er auch den langjährigen Organisten Wilhelm Sauter willkommen, der maßgeblich zur Beschaffung der Orgel beigetragen hatte, und ebenso den jetzigen Inhaber der Firma Stehle-Orgelbau, Markus Hilbel.

Das folgende Konzert zeigte die ganze Bandbreite des Kircheninstruments. Als erstes Stück erklang der erste Satz Allegro des Trompetenkonzerts D-Dur von Giuseppe Tartini. Dann folgte der Orgelchoral "Wachet auf, ruft uns die Stimme" von Johann Sebastian Bach.

Anschließend spielten die beiden Musiker das Allegro von Gerhard Deutschmann – eine etwas andere Stilrichtung. Danach intonierte Kirchenmusikdirektor Hendel Präludium, Fuge und Ciacon C-Dur von Dietrich Buxtehude. Gänsehautgefühle erzeugte "Gabriellas Lied" von Stefan Nilsson im fein abgestimmten Zusammenspiel von Orgel und Trompete.

Zum Schluss erfüllte der volle Klang der Toccata von Theodore Dubois aus "Douze Pièces" die Kirche und begeisterte die Zuhörer. Letztere spendeten den beiden Akteuren kräftigen Applaus und bewegten sie zu einer Zugabe.

Eberhard Wiget bedankte sich bei den beiden Künstlern und überreichte ein Wein- und Kaffeepräsent. Er lud die Anwesenden ein, bei Kaffee und Gebäck miteinander ins Gespräch zu kommen und das herrliche Konzert nachklingen zu lassen.