Ein Festzelt, in dem heftig gefeiert wurde. Foto: Engelhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Internet: Debatte im Netz zu Vorkommnissen auf Festplatz

Geislingen. Viel Wirbel um die fünfte Jahreszeit: Nach den Beschwerden zweier Anwohner über Lärm und Sachbeschädigungen bei der Geislinger Fasnet (wir berichteten) wird im Netz rege diskutiert.

Wie weit darf der Party-Spaß gehen? Wo sind die Grenzen? Auch der Geislinger Peter Schwedt hat sich in die Debatte eingeschaltet. Zu den Beschwerden wegen der lauten Party-Musik meint er: "Da sollte man einfach mal alle Fünfe gerade sein lassen." Er selbst, erzählt Schwedt, sei kein Fasnets-Gänger: "Aber ich habe Verständnis dafür, dass die Leute feiern wollen." Klar, dass es da dann schon mal lauter zugehe, meint Schwedt. "Die Fasnets-Zeit ist für die Anwohner des Festplatzes sicher kein Zuckerschlecken. Aber das sind gerade mal zwei Tage im Jahr, der Schmotzige und der Fasnetssamstag." Also Augen beziehungsweise Ohren zu und durch, appelliert der Geislinger.

Anders beim Thema Sachbeschädigung. Da ist Schwedt ganz bei den Anwohnern. Betrunkene, die Flaschen gegen Hauswände werfen, Zäune einreißen und Autos demolieren – für den Geislinger ist an dieser Stelle Schluss mit lustig. "Randale verurteile ich auf das Schärfste. Dafür habe ich absolut kein Verständnis", stellt er klar. Dennoch dürfe man nicht alle Feiernden über einen Kamm scheren. "Dieser Vandalismus hat für mich nichts mit der Fasnet oder den Narren zu tun", sagt Schwedt. Nur weil es einige Chaoten zu bunt treiben würden, dürfe man die Fasnet nicht pauschal verurteilen. "Solche Vorfälle gibt es auch bei Konzerten. Und Konzerte verbietet man deswegen ja auch nicht." Schwedts Fazit: "Chaoten gibt es überall. Lassen wir uns die Fasnet nicht vermiesen!"

Ganz ähnlich lautete der Tenor der meisten Facebook-Kommentare. Jutta Beltrame etwa schreibt: "Fasnet gehört einfach dazu in Geislingen! War am Schmotzigen selber dort, und es war wunderschön!" Auch Karl "Kalki" Napf outet sich als Fasnets-Fan, zeigt aber dennoch Verständnis für die Anwohner: "Ich war auch viele Jahre in der Fasnet unterwegs und habe es geliebt... Aber ich glaube schon, das es für die Anwohner eine Zumutung ist..."

Doch es gibt auch kritische Stimmen. Klaus Dold etwa geht mit den Zünften hart ins Gericht. Sein Vorwurf: Statt das Brauchtum zu pflegen, setzten die Vereine auf Party-Zelte für die Massen und Alkohol satt. "Ihr ebnet ja den Weg dafür, dass diese Partys eskalieren", hält er den Zünften vor. Und Peter "Piet" Hildebrand schreibt: "Brauchtum und heutige Fasnet passen nicht mehr zusammen! Viele nutzen diese Zeit nur zum Saufen und danach zum Randalieren und Frust ablassen. Ich geh’ nimmer!"