Exkursion führt Kinder nach Balingen

Geislingen. Vom Wunsch zur Realität: Kinder des katholischen Kindergartens St. Michael wollen selbst Zelte herstellen. Dabei haben sie Hilfe von einem Fachmann bekommen.

Die Selbstbestimmung der Kinder fördern, Bildung und Wissen im Alltag verankern, Nachdenkgespräche mit Kindern führen – all dies bildet laut Leiterin Daniel Hatzenbühler die Grundsteine für Projektarbeit im katholischen Kindergarten. Jetzt erarbeiten sich 25 Kinder die Gestaltung und die Herstellung von Zelten, die sie sich für ihren derzeitigen Ersatzgarten im Geislinger Wasserschloss wünschen.

Der Wassergraben rund ums Schloss ist der Draußenspielplatz der Kinder aus St. Michael. Dieser ist nicht mit vielen Spielgeräten ausgestattet: Ein Bolzplatz, Kletterbäume, eine Rutsche und ein Sandspielplatz stehen zur Verfügung.

Zusätzlich wünschen die Kinder sich Zelte, in denen sie während ihrer Zeit im Schloss spielen, sich verstecken und ausruhen können. Aus diesem Projekt heraus beschäftigten sich die Kindern mit dem Thema "Stoffe aller Art".

Eine Exkursion führte sie zu Dannecker-Sport nach Balingen. Alwin Dannecker und seine Frau Betty zeigten den 16 Jungs der Projektgruppe im Alter zwischen zwei und sechs Jahren, wie Stoff hergestellt wird. Mit großen Augen verfolgten die Kinder die Bewegungen der Maschinen.

Geduldig beantwortete Dannecker alle Fragen so kindgerecht, dass sie selbst für die ganz Kleinen nachvollziehbar waren: "Wie viele Nadeln sind in der Maschine? Wozu braucht man das Licht? Was passiert, wenn ein Faden reißt? Wie können die Nadeln rausgeholt werden? Wer schaltet die Maschinen aus?"

Selbst Hand anlegen beim Stoffschneiden

Die Kinder durften für ihr Zelt Stoffe selbst zuschneiden. Selbst das Zusammenlegen der Stoffbahnen war ein Erlebnis: Abmessen der Längen, Mitrechnen beim Umfang, Erfassen der Größen, Erleben der Materialdichte. All das sind erste mathematische Grundlagen für schulisches Lernen. "Es ist immer wieder erstaunlich, was Kinder alles bewegen können, wenn wir ihnen die Kompetenzen zutrauen", findet Daniela Hatzenbühler.