Bürgermeister Oliver Schmid (links) begutachtet mit Roland Steige (Mitte) den Kabelverzweiger im Weiherle. Foto: Hennings

Geislingen verfügt seit August über schnelleres Internet. Anbieter NeckarCom  zählt nach und nach mehr Kunden.

Geislingen - Die lange Wartezeit auf schnelleres Internet ist für immer mehr Geislinger Bürger vorüber. Seit drei Monaten ist die Kernstadt an das Breitband-DSL des Netzbetreibers NeckarCom angeschlossen. Inzwischen nutzen rund 30 Haushalte das neue Angebot.

Es ist wie ein technischer Aufbruch ins 21. Jahrhundert. Seit August besteht für die Bürger in Geislingen die Möglichkeit, mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s) durch das Internet zu surfen. Der Mindestwert soll laut NeckarCom sechs MBit/s betragen. Zum Vergleich: Vor dem Ausbau war mit zwei MBit/s nur ein Bruchteil dessen möglich.

"Es war ein langer und steiniger Weg. Der Aufwand an Bürokratie war hoch, es gab viele Fristen zu beachten. Wir sind froh, nun diesen Service bieten zu können. Schließlich ist die Datenanbindung heutzutage ein wichtiger Standortfaktor", sagt Geislingens Bürgermeister Oliver Schmid.

Dass in der 4000-Einwohner-Kernstadt laut des von NeckarCom beauftragten Ingenieurs Alexander Fleitling erst etwa 30 Kunden das neue Angebot nutzen, hängt wohl mit den laufenden Verträgen der Bürger mit anderen Anbietern zusammen, bei denen die Kündigungsfrist eingehalten werden muss. Nach und nach zählt NeckarCom mehr Kunden – auch die Stadt nutzt in ihren Gebäuden das rasche Internet. "Wir bekommen vor allem Rückmeldungen, dass Videos schneller geladen werden", sagt Roland Steige aus dem NeckarCom-Vertrieb.

Möglich wurde die erhöhte Geschwindigkeit durch den Anschluss des örtlichen Telekom-Netzes an den Glasfaser-Hauptstrang von NeckarCom. Drei neue Kabelverzweiger in der Daimler-, Brücken- und Wiesenstraße bringen das Netz in die Haushalte. "Im Umkreis von 700 Metern können 50 MBit/s erreicht werden. Bei einer größeren Entfernung nimmt der Wert ab", erklärt Steige. Im Einzelfall hänge das auch davon ab, welches Kabel zum Haus führt.

Rund 200.000 Euro hatte die Stadt im Zuge des Projekts in eine verbesserte Infrastruktur investiert, 70 Prozent davon wurden mit Fördergeldern des Bundes gedeckt. Ursprünglich war die Fertigstellung für Mai geplant gewesen. Der lange Winter sorgte aber für eine Verzögerung. Bis ins Jahr 2020 läuft nun ein Pachtvertrag mit der NeckarCom.

Für Fragen zum Thema oder Vertragsangelegenheiten steht NeckarCom laut Roland Steige zur Verfügung. Auch die Kündigungen alter Verträge übernimmt die EnBW-Tochter im Auftrag. Geplant ist außerdem ein Informationsabend mit Geschäftsführer Michael Preiß. Der Termin dafür ist noch offen.