Das Gemälde von Johann Georg Bergmüller stammt aus dem Jahr 1731 und zeigt den Garten hinter dem Dominikanerinnenkloster in seiner damaligen Gestaltung. Foto: Schwarzwälder Bote

Ortsgeschichte: Die Landschaftsarchitektin Isabel David bringt in Binsdorf mit Helfern Licht ins Grün

Von Brombeerhecken und Moos überwuchert, mit Bauholz zugestellt, die Steinumfassungen bröckelnd: So sieht der barocke Binsdorfer Klostergarten derzeit aus. Doch so soll er nicht bleiben.

Geislingen. Bereits seit Januar erarbeitet die Landschaftsarchitektin Isabel David aus Haigerloch ein gartendenkmalpflegerisches Gutachten. Dieses wird Grundlage für Maßnahmen sein, mittels derer der Garten wieder ansehnlich gemacht werden soll. Denn die Grünanlage hinter dem heutigen Pfarrhaus ist laut David eine Besonderheit, "wie man sie in der Region sonst nicht findet" – ein echtes Kulturdenkmal.

Umgestaltet und erweitert wurde er zu seiner heute nur noch zu erahnenden, barocktypisch strengen Struktur ab etwa 1724. Ein Gemälde aus dem Jahr 1731 von Johann Georg Bergmüller zeigt das damalige Dominikanerinnen-Kloster und den zu diesem Zeitpunkt noch unfertigen Garten. Dieses ist heute in der Vituskapelle in Gruol zu sehen.

Die Klosterchronik der Jahre 1685 bis 1776 enthält eine Reihe Belege für die über eine Reihe von Jahren laufenden Veränderungen in der Anlage. Für die Landschaftsarchitektin David war die Rekonstruktion der im 18. Jahrhundert angelegten Struktur aus Archivmaterialen einer ihrer Arbeitsschritte.

Bevor es an die Vermessung und Erfassung der Grünanlage gehen kann, musste das lange vernachlässigte Gelände jedoch aufgeräumt und gesäubert werden. Das hat eine kleine Schar Helfer am Samstagvormittag gemeinsam mit Isabel David, dem Diözesanbaumeister Ralf Schneider und Geislingens Stadtarchivar Alfons Koch erledigt und so Licht ins Grün gebracht.

Nicht zuletzt wurden Steinkanten und Fundamente freigelegt. So lassen sich beispielsweise Pavillon, Springbrunnen, Terrassen und Treppen besser rekonstruieren.

Der nächste Schritt soll eine Zielkonzeption sein, die zeigt, wie das "authentische Gartenensemble" (David) in Zukunft wieder aussehen könnte. Es geht dabei um die Fragen, wie das noch Vorhandene abgesichert und instandgesetzt, wie die ursprüngliche Ausstattung restauriert werden kann, aber auch darum, wie die Anlage einmal genutzt und gepflegt werden soll.

In die Tat umgesetzt werden kann dieser Zielplan allerdings erst im Zusammenhang mit der geplanten Sanierung des Pfarrhauses. So werden gewiss noch einige Jahre vergehen, bis sich für Betrachter vom Keinbachtal her der Klostergarten und das Gebäude wieder in alter Pracht zeigen.