Die Fasnacht ist ein christliches Fest und eng verbunden mit der darauf folgenden, 40-tägigen Fastenzeit als Vorbereitung auf das Osterfest. Foto: Engelhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Brauchtumer Jens Birkle erklärt Bedeutung

Geislingen (wus). "Mit der Fasnet treibt man keinen Winter aus", erklärt der Geislinger Jens Birkle. Er ist nicht nur Beisitzer der örtlichen Narrenzunft, sondern auch Mitglied des Brauchtumsgremiums des Narrenfreundschaftsrings Zollern-Alb.

"Das ›Winteraustreiben‹ war eine Fehlinterpretation, die gerne vor dem Zweiten Weltkrieg verwendet wurde", erläutert der Fachmann für die historischen Hintergründe der närrischen Traditionen. "Die Fasnacht ist ein christliches Fest und eng verbunden mit der darauf folgenden, 40-tägigen Fastenzeit als Vorbereitung auf das Osterfest."

Dies wird schon aus dem Namen dieser Zeitspanne deutlich: "Das Wort ›Fasnacht‹ bezeichnet den Zeitraum vor Anbruch der Fastenzeit. Sie dauert sechs Tage, vom Donnerstag bis zum Aschermittwoch", erklärt Birkle. Mit heidnischer Geistervertreibung hat die Fasnet in traditionell katholischen Gegenden also nichts zu tun.