DIN-A4-große Flächen am Stamm einer alten Eiche am Rand des Binsdorfer Gewerbegebiets sind mit einem dichten, weißen Gespinst bedeckt. (Symbolfoto) Foto: dpa

Raupen mit giftigen Härchen spinnen wieder. Bislang keine weiteren Vorkommen in Geislingen.

Geislingen - Daran muss man sich wohl in Geislingen gewöhnen: Auch in diesem heißen Sommer sind mindestens zwei Bäume im Stadtgebiet von den Raupen des Eichenprozessionsspinners befallen worden.

DIN-A4-große Flächen am Stamm einer alten Eiche am Rand des Binsdorfer Gewerbegebiets sind mit einem dichten, weißen Gespinst bedeckt. Darunter wuselt es haarig: Scharen großer Raupen tun sich an den gelappten Eichenblättern gütlich.

Das sieht nicht nur gruselig aus, sondern kann auch gefährlich sein: Menschen, die auf den giftigen Eiweißstoff Thaumetopoein in den Brennhaaren der Raupen allergisch reagieren, können Hautreizungen, Entzündungen, Atemnot, Bronchitis oder gar Asthmaanfälle erleiden.

Vor zwei Wochen haben die Binsdorfer Feuerwehr und der Geislinger Bauhof den Bereich unmittelbar um die befallene Eiche neben dem Logistikzentrum des Biomarkts B2 im Blütenweg abgesperrt und Warnhinweise aufgestellt. Bereits in den Pfingstferien waren Raupen an einem anderen Baum im Binsdorfer Schuppengebiet gemeldet worden.

Melden und meiden

Sonst seien im Stadtgebiet bislang keine weiteren Vorkommen der giftigen Krabbeltiere gesehen worden, sagt der Geislinger Bauamtsleiter Markus Buck. Bürger, die den Verdacht haben, dass der Eichenprozessionsspinner einen weiteren Baum befallen hat, sollten das aber ans Rathaus melden und den betroffenen Bereich meiden.

Im vorigen Jahr waren unter anderem Eichen am Schützenhaus, bei der Mehrzweckhalle Binsdorf/Erlaheim und am Freibad von Raupen des Eichenprozessionsspinners befallen worden. Die betroffenen Bäume wurden nicht nur abgesperrt, die Geislinger Feuerwehr entfernte mit Atemschutzausrüstung teilweise Gespinstballen und befallene Äste.

Im Januar hat die Geislinger Stadtverwaltung dann sieben Eichen fällen lassen, die im Sommer 2018 Heimstatt der Raupen mit den giftigen Härchen gewesen waren. Zuvor war geprüft worden, welche Bäume durch Rückschnitt oder Besprühen mit einer Chemikalie erhalten werden konnten – die Bürger vor Verletzungen zu schützen hatte aber oberste Priorität.