Thomas Merz (von links), Peter Ramsperger, auf die Wand projiziert Oliver Schmid und Rudi Rauch haben sich zu einem Bild anlässlich der ersten digitalen Mitgliederversammlung der Raiffeisenbank Geislingen-Rosenfeld aufgestellt.Foto: Dick Foto: Schwarzwälder Bote

Mitgliederversammlung: Raiffeisenbank Geislingen-Rosenfeld tagt im virtuellen Raum / 2019 –­ ein gutes Jahr

Sehr gut gelaufen ist das Geschäftsjahr 2019 für die Raiffeisenbank Geislingen-Rosenfeld. Das dazugehörige Zahlenwerk bekamen die Mitglieder kürzlich bei der Hauptversammlung präsentiert. Und diese wurde aufgrund der Corona-Pandemie erstmals digital abgehalten. Ein Novum für die Bank – und im Zollernalbkreis, wie Aufsichtsratsvorsitzender Rudi Rauch nicht ohne Stolz berichtete.

Geislingen. Der Pioniergeist und die dazugehörige Portion Mut, den digitalen Weg zu gehen, wurden belohnt: Es habe viele positive Reaktionen der Mitglieder gegeben, wie die Vorstände Peter Ramsperger und Thomas Merz bei einem Pressegespräch am Donnerstag betonten. Natürlich fehle der persönliche, direkte Kontakt, aber die Gesundheit der Mitglieder gehe vor, da seien sich Vorstand und Aufsichtsrat im Vorfeld einig gewesen.

Nun aber zu den Zahlen des vergangenen Geschäftsjahrs: Die Einlagen seien um 10,4 Prozent gestiegen, und das Kreditgeschäft habe um 8,6 Prozent zugenommen. In Folge dessen habe sich die Bilanzsumme der Bank um 9,3 Prozent auf rund 197,2 Millionen Euro erhöht. Das dürften die Mitglieder erfreut vernommen haben.

Jedes Alter vertreten: vom Jugendlichen bis zum 82-Jährigen

Das Betriebsergebnis der normalen Geschäftstätigkeit sei um gut 1,1 Millionen auf rund 1,77 Millionen gesteigert worden. Diese sehr gute Ertragslage habe unter anderem dazu geführt, dass das bilanzielle Eigenkapital um 1,6 Millionen Euro beziehungsweise 8,7 Prozent aufgestockt wurde. Der einzige Wermutstropfen: Wegen der konjunkturellen Probleme durch Corona und der derzeit noch nicht abschätzbaren Folgen hatten die Bankenaufsicht und die Europäische Zentralbank den Banken empfohlen, keine Dividende auszuschütten.

Dieser Empfehlung sei die Raiffeisenbank gefolgt, und im Zuge der Hauptversammlung sei dann von den Mitgliedern beschlossen worden, die für das vergangene Geschäftsjahr vorgesehene Dividende von 3,5 Prozent zurückzustellen und diese aber bei einem positiven wirtschaftlichen Verlauf voraussichtlich mit der Dividende für 2020 zusammen im nächsten Jahr auszuzahlen. Kurz: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!

Am 29. Juli, im Zeitfenster zwischen 14 Uhr und 21 Uhr, war den Mitglieder die Möglichkeit gegeben worden, online über die einzelnen Beschlussfassungen und Wahlen zum Aufsichtsrat abzustimmen. Wiedergewählt in den Aufsichtsrat wurden Rudi Rauch aus (Bickelsberg) und Jürgen Haak (Geislingen). Geislingens Bürgermeister Oliver Schmid führte die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat herbei.

Sowohl Rudi Rauch wie auch Thomas Merz und Peter Ramsperger äußerten ihre Freude darüber, wie gut die erste digitale Mitgliederversammlung gelaufen sei: Immerhin 269 Mitglieder hatten sich dafür registrieren lassen, und besonders erfreulich: "Alle Altersstufen waren vertreten, vom Jugendlichen bis hin zum 82-Jährigen", sagte Rudi Rauch. Unterm Strich könne man von einer erfolgreichen digitalen Premiere sprechen – und das ohne eigene Erfahrungswerte zur Verfügung zu haben.

Am Rande des Gesprächs waren weitere interessante Informationen aus dem laufenden Geschäftsjahr zu erfahren. So sei in den vergangenen Corona-Monaten die Nachfrage aus dem Ballungszentrum Stuttgart nach Grundstücken im ländlichen Raum gestiegen. "Ob es sich dabei um Stadtflucht handelt, und ob das so bleibt, ist abzuwarten", sagte Thomas Merz.

Zudem sei man sehr froh darüber, zahlreichen Betrieben in der Region durch die Krise helfen zu können, indem man ihre Liquidität mithilfe von beispielsweise Unternehmenskrediten sichere. Die Filiale in Leidringen sei eine Zeit lang geschlossen gewesen, nun sei man dort aber zurück im Normalbetrieb. Das soll auch so bleiben: Man stehe hinter dem Standort.