Fotos: Schnurr/Eckenweber Foto: Schwarzwälder Bote

Geislinger Lebensretter-Nachwuchs nimmt nach Corona die Proben wieder auf

Wegen der Schutzvorschriften gegen Corona hat die Geislinger Jugendfeuerwehr lange nicht proben können. Jetzt aber ist der Lebensretter-Nachwuchs wieder voll dabei.

Geislingen. "Die Jugendabteilung ist die wichtigste Abteilung der Feuerwehr", ist Tim Decker überzeugt. Zusammen mit dem Jugendleiter Florian Eckenweber sowie den aktiven Feuerwehrleuten Felix Hortmann, Benjamin Naumann und Timo Eckenweber bildet er den Kern des Teams, das alle zwei Wochen Geislinger Jugendliche aus allen drei Stadtteilen betreut. Wenn es keine Jugendfeuerwehr mehr gebe, seien irgendwann die Gerätehauser leer und es komme niemand, wenn es brennt, verdeutlicht Decker die Wichtigkeit der Nachwuchsarbeit.

Früher, erinnert sich sein Mitstreiter Felix Hortmann, waren bis zu 30 Jugendliche in der Abteilung. Doch das Freizeitangebot ist groß und bei den meisten Geislinger Vereinen kann man schon im Grundschulalter einsteigen. Nicht so in der Jugendfeuerwehr: Dieser darf man erst ab elf Jahren beitreten.

Umso wichtiger war es für die Betreuer, den Kontakt zu den derzeit 17 Mitgliedern, darunter vier Mädchen, auch während der Corona-Zwangspause zu halten. Geklappt habe das dank Online-Unterrichts per Skype gut, berichten sie.

Nachdem die Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg Mitte September wieder Proben erlaubt hat, ging es auch in Geislingen wieder in Person weiter. Natürlich mit einem Hygienekonzept, das die Eltern vorab mit ihren Kindern durchgehen müssen. Dieses sieht beispielsweise die Aufteilung der Jugendwehr in Fünfergruppen mit unterschiedlichen Aufgaben vor und verlangt die Desinfektion aller benutzten Ausrüstungsgegenstände und Fahrzeuge. Auch gilt eine Maskenpflicht. Wie die Erwachsenen hat jedes Geislinger Jugendfeuerwehrmitglied zwei bedruckte Schals erhalten, die man gut auch unter dem Helm hochziehen kann.

Diese Woche war bereits die zweite Probe nach dem "Restart" unter diesen Rahmenbedingungen. Auf dem Schlossplatz haben die Jugendlichen – sieben aus Geislingen, sechs aus Binsdorf, vier aus Erlaheim – dabei erst theoretisch und dann praktisch Vorbereitung und Ausführung eines Löschangriffs gelernt – mit abschließender Übungskritik. Das ist grundlegendes Wissen, das jede Feuerwehrfrau sowie jeder Feuerwehrmann beherrschen muss und im Prinzip schon der erste Schritt zur späteren Aufnahme in die Erwachsenenabteilung. Wenn mit 17 Jahren die Vorbereitung auf die Grundausbildung beginnt, sollen alle Geislinger Jugendfeuerwehrleute nicht zuletzt den Löschangriff beherrschen.

Was die Kinder und Jugendlichen lernen, ist auf ihr Alter abgestimmt, berichtet Tim Decker: "Einem Elfjährigen muss man Dinge eher noch spielerisch beibringen, einem 16-Jährigen schon eher praktisch." Außerdem unterstützen die erwachsenen Betreuer auch direkt, wenn Geräte für die Halbwüchsigen noch zu schwer sind.

Die Geislinger Jugendfeuerwehr probt jeden zweiten Mittwoch ab 18.30 Uhr. Nach dem gemeinsamen Aufräumen wird jeder Jugendliche mit dem Feuerwehrauto nach Hause gefahren. Das ist nicht nur ein tolles Erlebnis für die jungen Mitglieder, sondern auch eine Erleichterung für die Eltern, die wissen, dass ihre Sprösslinge sicher nach Hause kommen.

Weitere Informationen: www.feuerwehr-geislingen.de/jugendfeuerwehr/