Seit Samstag haben die Kinder an der "Hoppetosse" gebaut. Nils Amann (Mitte) und viele andere Beteiligte freuen sich über das hölzerne Piratenschiff und hoffen, dass es auch über das Ende der Ferienspiele hinaus stehen bleiben darf. Foto: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Ferienspiele: Hölzernes Piratenschiff begeistert seine Erbauer / Ein Ausguck, zwei Masten und vier Kanonen

Auf der Wiese gleich neben der Schlossparkhalle blähen sich die Segel eines hölzernen Piratenschiffs. Teilnehmer der Ferienspiele haben die "Hoppetosse" gebaut.

Geislingen. Am Mittwochvormittag erklingen die letzten Hammerschläge. Schmirgelpapier gleitet über die Fichtenbretter. Der Duft von Sägemehl liegt in der Sommerluft. Aus dem Bauch des Schiffs ist Lachen zu hören. Die Planken knarzen, wann immer jemand über das Deck geht.

Den Zweimastsegler, benannt nach dem Schiff von Pippi Langstrumpfs Vater, Kapitän Efraim, hat im Lauf der vergangenen Tage eine Gruppe von 15 bis 20 Kindern aufgestellt, angeleitet von erwachsenen Betreuern. Die Beteiligten, zwischen acht und zwölf Jahren alt, erzählen begeistert – und zurecht stolz –, was ihr Schiff alles vorzuweisen hat: Auf dem Achterdeck ist das Steuerrad angebracht; zwei Masten und ein Ausguck erheben sich über dem Rumpf; wer in den mit einem schwarzen Totenkopf über gekreuzten Knochen bemalten Mastkorb will, muss gut klettern können. Auch an Bord gelangt man nur mit Hilfe von Klettertauen, an die Reifen gebunden sind – leicht zu entern ist die "Hoppetosse" nicht.

Unter Deck und wieder ins Freie gelangt man mittels von Kay Amann und einem Freund gezimmerter Treppenbretter. Kays Idee war es auch, im Bauch des Schiffs eine Kerkerzelle, eine sogenannte "Brig", einzubauen – und gleich daneben eine Bar.

Nicht zu vergessen sind vier Kanonen, schwarz bemalte Holzstämme – ohne diese wäre ein Piratenschiff nicht komplett. Zuletzt fehlt auch ein Anker nicht – wenngleich der lediglich an den Bug des Schiffes gemalt ist.

Apropos Malen: Das vordere Rahsegel ist mit den bunten Handabdrücken aller Ferienspielteilnehmer geschmückt. Die "Hoppetosse" ist damit ein Hingucker, dessen Bau den Kindern viel Spaß gemacht hat.

Nils Amann ist einer von Vielen, die ihre Betreuer Jörg Müller, Manuel Stehle und Magdalena Schmid beknien: "Das Schiff wird nicht abgebaut!", fordern sie. Es solle an seinem Platz stehen bleiben, auch nachdem die Ferienspiele am Freitag zu Ende gegangen sind.

Doch leider, sagt Jörg Müller, müsse man das Piratenschiff spätestens Anfang kommender Woche wieder demontieren: Ohne Aufsichtspersonen sei das Spielen auf der nicht sicherheitsgeprüften Holzkonstruktion zu riskant.

Und das, obwohl die jungen Baumeister beispielsweise penibel darauf geachtet haben, jeden einzelnen Nagel sorgfältig ins Holz zu schlagen, damit niemand hängen bleiben. Auch an umlaufend befestigte Seile als provisorische Reling haben sie gedacht, damit niemand über Bord geht.

Die "Hoppetosse" würde so manchen Spielplatz im Geislinger Stadtgebiet aufwerten. Vielleicht, hoffen die Ferienspielkinder, findet das Segelschiff ja auf einem von diesen einen neuen Standort.