Die Brandruine am Morgen danach. Foto: Ungureanu

150 Feuerwehrleute im Einsatz. Bürogebäude kann gerettet werden. Ermittlungen dauern an. Mit Video

Geislingen-Binsdorf - Schock am frühen Mittwochmorgen: Ein Großbrand hat am Mittwoch im Lagergebäude der Preuhs Unternehmensgruppe in Binsdorf gewütet. Verletzt wurde niemand, aber der Schaden ist hoch: Er wird auf fünf Millionen Euro geschätzt.

In der Brandruine befanden sich Bauteile für Solaranlagen, Kunststoffteile und Kabel. Beim Eintreffen der Feuerwehr brannten die Kunststoffteile lichterloh, die Flammen hatten begonnen, sich durch die Außenwand zu fressen.

Verstärkung wurde angefordert. Neben den Feuerwehrabteilungen der Gesamtstadt Geislingen rückten ein Löschzug aus Balingen, die Feuerwehrabteilung Rosenfeld mit der Drehleiter, die Feuerwehr Hechingen mit einem Abrollbehälter und die Feuerwehr Albstadt aus. Rund 150 Feuerwehrleute seien im Einsatz gewesen, sagt Einsatzleiter Hans Schenk. Hinzu kamen 23 Rettungskräfte des DRK sowie die Polizei.

Ein Anrufer habe gegen 3.30 Uhr den Großbrand im Binsdorfer Gewerbegebiet gemeldet, sagt Schenk. Wer dieser Anrufer gewesen sei, wisse man nicht. Was man wisse: Durch den Anruf habe Schlimmeres verhindert werden können.

Schon beim Eintreffen der Feuerwehren sei klar gewesen, dass von dem Lagergebäude nichts mehr zu retten war. Es galt nun, das Übergreifen der Flammen auf das Bürogebäude und die Firma Micro zu verhindern. Orkanartige Böen trieben die Flammen in Richtung Bürogebäude und Lagerhalle.

Zwischen den beiden Baukörpern gebe es eine Brandschutztür, erklärt Hans Schenk. "Wir haben einen Löschangriff gegen den Wind gestartet." Es gelang: Die angrenzenden Gebäude wurden gerettet.

Wegen der brennenden Kunststoffteile lag dichter Rauch über dem Ort. Der Wind trieb die Rauchwolke nach Osten, in Richtung Erlaheim. Den Bürgern wurde geraten, die Fenster geschlossen zu halten. Sicherheitshalber sei auch der Erlaheimer Kindergarten geschlossen geblieben. Zweimal sei ein Messtrupp unterwegs gewesen, sagt Hans Schenk. Aber zu keinem Zeitpunkt sei die Gesundheit der Bevölkerung gefährdet gewesen.

Noch Stunden später flammt es in der ausgebrannten Halle immer wieder auf, wiederholt muss gelöscht werden. Der Geruch von verbranntem Kunststoff liegt immer noch in der Luft.

Vor dem Eingang der Firma TOP stehen die rund 40 Mitarbeiter. Die Produktion stockt. TOP-Geschäftsführer Thomas Hertrich ist froh, dass die Produktion unversehrt geblieben ist. Weil jedoch der gesamte Lagerbestand vernichtet sei, müsse man die Kunden informieren, dass es bei der Lieferung Verzögerungen geben werde, sagt er. Elke und Thomas Preuhs, die Geschäftsführer der Unternehmensgruppe, die derzeit in der Schweiz Urlaub machten, habe man telefonisch informiert, sagt Thomas Hertrich. Sie hätten den Urlaub abgebrochen und seien in Richtung Heimat gestartet.

Derzeit seien Brandermittler der Polizei damit beschäftigt, herauszufinden, was den Brand ausgelöst hat, erklärt Einsatzleiter Schenk. Derzeit könne man nur sagen, dass das Feuer im hinteren Bereich der Halle ausgebrochen ist.