Fasnet: Die Geislinger Narrenzunft befreit die Schüler aus dem Schloss und der Gemeinschaftsschule / Rektorinnen grüßen in Reimen
Schlag auf Schlag ging es am Schmotzigen Donnerstag bei der Geislinger Zunft. Zuerst befreiten die Narren die Grundschüler aus dem Schloss, danach feierten sie gemeinsam mit Lehrern und Jugendlichen der Gemeinschaftsschule Kleiner Heuberg.
Geislingen. Viele erwachsene Fasnetsfreunde haben sich extra für diesen Tag frei genommen, aber auch etliche Jugendliche waren dabei: Als Spandalen, Pelzrutscher und Schopflaweible, in der Kluft der Zimmerer oder in der Uniform von Ballettmädchen und Elferrat kamen sie am Vormittag zum Schloss. In dem sind derzeit noch die Klassen der Grundschule am Schlossgarten untergebracht, bis die Bauarbeiten zur Modernisierung fertig sind.
Doch am Schmotzigen hatten die Kinder früher Schulschluss: Gegen halb Zehn besuchten Zunftmeister Uwe Geitlinger und sein Vorgänger August Schädle jeweils mit einer Schar Hästräger die Erst- bis Viertklässler. Hefte zu – nun stand Traditionsunterricht auf dem Stundenplan! Die Narren stellten den Kindern die verschiedenen Figuren der Geislinger Fasnet und deren Bedeutung vor. Eine Klasse hatte sogar ein Fasnetslied eingeübt, das sie den Zunftmitglieder vorsangen.
"Narri, Narro" klappt prima
Nach der "Maskenkunde" gingen alle gemeinsam in den Schlosshof, wo das Prinzenpaar Julia II. und Matthias II. zu den Klängen des Narrenmarschs eine gemeinsame Polonaise von Kindern und Hästrägern anführten. Das "Narri, Narro!" klappte anschließend schon ganz prima. Zum Schluss ließen Mitglieder des Elferrats Bonbons auf die kostümierten Kinder regnen – dann mussten die Narren auch schon weiter.
Denn in der Aula der Gemeinschaftsschule warteten auch die etwas älteren Schüler schon aufgeregt auf die Besucher, während satte Partymusik aus den Boxen schallte. Die basslastigen Beats wichen sogleich zünftiger Fasnetsmusik, als Prinzenpaar, Räte, Ballettgarden und Hästräger mit Schellenklang und in verschlungenen Schleifen einliefen.
Die Oberteufelin, sprich: Schulleiterin, Ute Hausch grüßte – wie zuvor bereits ihre Grundschulkollegin Melanie Ott – die Zunft in gereimter Form. Sie ging nicht nur auf die vielen verschiedenen Kostüme ein, sondern auch auf die Freude über das erneuerte Schulgebäude.
Vier Schüler, darunter zwei Mitglieder der Geislinger Hexen, zeigten eine menschliche Pyramide. Danach ging es mit Musik in einer weiteren Polonaise durchs Schulhaus, ehe die Narren zum Aufbruch in Richtung Rathaus drängten.
"Kommet au wieder!", rief ihnen Hausch zum Abschied noch zu. Wetten, dass sie das auch tun werden?