Überfälle auf Shell-Tankstelle und "Bucki’s". Mehrere Sachverständige gehen ins Detail.
Geislingen/Bisingen - Mit den Aussagen mehrerer Sachverständiger ist am Mittwoch der Prozess um die Überfälle auf die Shell-Tankstelle in Geislingen und das ehemalige Bisinger "Bucki’s" fortgesetzt worden. Dabei zählte jedes Detail.
Zunächst berichtete ein Polizeibeamter, der auf Lichtbildvergleiche spezialisiert ist, wie er versuchte, herauszufinden, ob der Angeklagte der Täter sein könnte. 130 Videos und fünf Bilder von den Fällen in Geislingen und Bisingen hätten ihm vorgelegen, sagte er, und fügte hinzu: "Das Hauptproblem war die mangelhafte Bildqualität."
Auf den Geislinger Aufnahmen habe man nur den Mund und die Nase abgleichen können – erschwerend kam hinzu, dass bei diesem Fall ja zwei Täter beteiligt waren. Das Videomaterial aus der Überwachungskamera im "Bucki’s" sei zu dürftig gewesen, um einen Vergleich zu machen. Im Ergebnis kann "weder bestätigt noch ausgeschlossen werden", dass der Angeklagte an den Taten beteiligt war.
Genauso wenig festlegen konnte sich eine Sachverständige für Textilspuren, die anhand der Aufnahmen die Kleidung des Täters analysiert hatte. Aufschlussreicher waren da schon die Aussagen einer Sachverständigen, die eine DNA-Analyse durchgeführt hatte. Sie hatte ein Paar Turnschuhe untersucht und sogenannte "Mischprofile mit eindeutigem Hauptverursacher" festgestellt. Nachdem der Angeklagte kooperativ gewesen war und eine DNA-Probe abgegeben hatte, kam heraus, dass er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Schuhe getragen hatte, die wohl auch bei den Taten getragen wurden.
Der psychiatrische Gutachter berichtete noch kurz, wie es dem Angeklagten derzeit im Gefängnis geht. Mehrmals sei der Beschuldigte aufgefallen, da er beim Drogen-Konsumieren auf der Toilette erwischt worden sei und auch Streit mit einem anderen Häftling gehabt habe. Sonst sei er aber höflich und motiviert, seine Suchttherapie durchzuziehen.
Die Verhandlung wird am Donnerstag, 26. Juli, fortgesetzt.
