Im Laufe des August zieht das Binsdorfer Pfarrbüro aus dem ehemaligen Kloster. Foto: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Kirche: Umzug steht im August an / Ab 1. September ist Jacqueline Neher im Nachbarort tätig / Lösung für Ministranten und Chor

Alle Gedankenspiele haben ein Ende: Die katholische Kirchengemeinde Binsdorf/Rosenfeld wird ab 1. September von Geislingen aus verwaltet.

Geislingen-Binsdorf. Der Kirchengemeinderat hat in seiner Sitzung am Donnerstag über den geplanten Umzug gesprochen. Dieser wird notwendig, weil das ehemalige Dominikanerinnenkloster und heutige Binsdorfer Pfarrhaus ab dem kommenden Jahr für geschätzt rund neun Millionen Euro renoviert werden muss. Für die Dauer dieser Arbeiten, also vier bis sechs Jahre lang, soll das Büro der Pfarramtssekretärin Jacqueline Neher im Pfarrhaus der Geislinger Gemeinde St. Ulrich untergebracht sein.

Diese Entscheidung war absehbar gewesen: Das historische Gebäude muss komplett entkernt und unter denkmalschützerischen Vorgaben erneuert werden. Andere Räume stehen der Kirchengemeinde und mit ihr der Seelsorgeeinheit Kleiner Heuberg in Binsdorf nicht zur Verfügung – wohl aber in Geislingen, wo Elke Lang nun eine Kollegin mit gleichem Tätigkeitsfeld bekommen wird.

Dass der Umzug bereits während der Sommerferien erfolgt, geschieht auf Nehers Initiative. Sie überzeugte die Kirchengemeinderäte, dass der August der beste Zeitpunkt sei: Einerseits wegen der ohnehin anstehenden Modernisierung des Computersystems, andererseits weil im Herbst bis zum Jahresende in der Gemeinde am meisten zu organisieren ist. Besser, das Umräumen und Einrichten von Technik und Telefon sei vorher erledigt.

Im Wesentlichen geht es um zwei Schränke, Bücher, Akten und einige Kartons mit Unterlagen. Ein Umzugsunternehmen soll diese nach Geislingen bringen.

Nicht mehr Benötigtes soll gleich entsorgt werden, beispielsweise ein Microfiche-Lesegerät. Die dazu gehörenden Film-Medien sollen ins Archiv der Diözese in Rottenburg. Gleiches könnte für die Dauer der Sanierung mit Kunstwerken aus dem Pfarrhaus geschehen.

Vom Tisch sind mit diesem Beschluss auch Überlegungen, dass das Pfarrbüro zeitweilig im ehemaligen Raiffeisengebäude unterkommen könnt: Falls die Stadt jenes kaufen sollte, wie vom weltlichen Geislinger Gemeinderat gewünscht, müssten die Räume darin aufwendig modernisiert werden. Ein Konzept für diese gibt es bislang auch noch nicht.

Ortsvorsteher hilft

Für für die Ministranten von St. Markus und den Kinderchor "Melody", die bislang Räume im Pfarrhaus genutzt haben, scheint eine Lösung gefunden, wie die Kirchenpflegerin Brigitte Wolpert den Gremiumsmitgliedern berichtete: Während des Umbaus dürften diese den Sitzungssaal im Rathaus nutzen, habe Ortsvorsteher Hans-Jürgen Weger zugesagt. Die Kinder und Jugendlichen bekommen einen abschließbaren Schrank und eigene Schlüssel für den Raum. Die alten Sofas der "Minis" ziehen aber nicht mit um, sondern werden entsorgt.