Josef Kreuzberger und Peter Schneider überreichen mit Bürgermeister Oliver Schmid den Kulturlandschaftspreis des Schwäbischen Heimatbundes an Reiner Klaiber, Naturschutzwart der Ortsgruppe Geislingen des Schwäbischen Albverein, und den Vorsitzenden Wolfgang Müller. Es gratulieren auch Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, Landrat Günther-Martin Pauli und Jury-Vorsitzender Volker Kracht (von links). Fotos: Hertle Foto: Schwarzwälder Bote

Auszeichnung: Albvereins-Ortsgruppe Geislingen und Willi Schick aus Bitz bekommen Preise vom Schwäbischen Heimatbund

Für seine Landschaftspflege auf einer ehemaligen Schafweide bekommt der Schwäbische Albverein Geislingen den Kulturlandschaftspreis des Schwäbischen Heimatbunds. Zweiter Preisträger aus dem Zollernalbkreis ist Willi Schick aus Bitz.

Geislingen. Bei der Preisverleihung in der Schlossparkhalle haben Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch vom Ministerium für Ländlichen Raum, Peter Schneider, Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg, und Josef Kreuzberger, Vorsitzender des Schwäbischen Heimatbunds, die Verdienste der ausgezeichneten Organisation und Privatpersonen gewürdigt.

Heimat, so Kreuzberger, sei ein vielschichtiger Begriff, den jeder individuell auffasse. Heimat sei auch ein Ort, wo es einem gut gehe; das gelte auch für eine Landschaft. Der Vorsitzende machte deutlich, dass sich der Heimatbund gegen alle wende, die den Begriff Heimat zur Ausgrenzung missbrauchten.

Peter Schneider betonte, dass die baden-württembergischen Sparkassen mit der Heimat verbunden seien. Darauf ging auch Markus Schmid ein, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Zollernalb, der auf die Unterstützung der Region durch Sponsoring und Stiftungen verwies. Bürgermeister Oliver Schmid lobte den Einsatz des Albvereins, der 125 Jahre alt geworden sei.

Friedlinde Gurr-Hirsch würdigte ebenfalls das Engagement derjenigen, die sich um den Erhalt der Kulturlandschaft kümmern.

Doch müsse die Gesellschaft dieses Engagement fördern, da es der globale Agrarmarkt nicht tue. Vereine, Landbewirtschafter und Naturschützer hätten eine wichtige Rolle. Doch sei die Kulturlandschaft durch den Flächenverbrauch bedroht. Jury-Vorsitzender Volker Kracht stellte dann die Preisträger im Einzelnen vor.

Die Aktiven der Geislinger Ortsgruppe des Albvereins befreien seit acht Jahren eine ehemalige Schafweide in der Sommerhalde zwischen Geislingen und Isingen von Bewuchs. Seit die Sommerhalde in den 1970er-Jahren brach gefallen war, wuchs sie zunehmend zu. Unter der Regie von Naturschutzwart Reiner Klaiber nahm sich die Gruppe des einen Hektar großen Gebiets an. Heute kommen dort wieder seltene Pflanzen und Insekten vor wie der "Kleine Schlehenzipfelfalter". Der Verein veranstaltet auch Kräuterwanderungen und jährlich ein Apfelsaftfest, um jungen Menschen die Bedeutung der Streuobstwiesen zu vermitteln. Die Auszeichnung für die Geislinger ist mit einem Preisgeld von 1500 Euro verbunden.

Auf der Suche nach Grenzsteinen ist Willi Schick aus Bitz. Seit 2014 hat der heute 83-jährige 68 dieser Kulturdenkmale aufgespürt, ausgegraben, gesäubert und wieder aufgestellt. Er fertigt auch Dokumentationen von seinen Funden an, um diese Zeugnisse der Heimatgeschichte festzuhalten. Schick hat den Sonderpreis Kleindenkmale erhalten, der mit 500 Euro dotiert ist. Die anderen Preisträger kommen aus Waldenburg und Dörzbach im Hohenlohe, aus Bad Wildbad, Böhmenkirch, Herdwangen-Schönach, Billafingen und wie der Verein Streuobstpädagogen aus Weil im Schönbuch.

Für den musikalischen Rahmen sorgte eine Bläsergruppe des Musikvereins Geislingen.