Die Stadt Geislingen lässt prüfen, ob es sich rechnen würde, die Kläranlage Binsdorf/Erlaheim im Keinbachtal nach Balingen anzuschließen, um das Abwasser der beiden Stadtteile dort reinigen zu lassen. Foto: Schnurr

Rosenfelder Vorstoß Anlass zu wirtschaftlichem Gutachten. Kleinkläranlage Keinbachmühle könnte weiter arbeiten.

Geislingen-Binsdorf - Die Stadt Rosenfeld erwägt, die eigenen Kläranlagen an die der Kreisstadt Balingen anzuschließen. Für Geislingen würde das wohl keine großen Auswirkungen haben.

Zwar gibt es eine Zusammenarbeit der Nachbarkommunen bei der Kleinkläranlage Keinbachmühle: Im Tal zwischen Binsdorf, Erlaheim und Gruol sieht ein städtischer Angestellter aus Rosenfeld nach dem Rechten, der stundenweise von Geislingen bezahlt wird. Der anfallende Klärschlamm wird mit dem Laster nach Balingen gebracht. Doch daran muss sich nicht unbedingt etwas ändern, falls das Rosenfelder Abwasser künftig in Balingen gereinigt werden sollte.

"Es funktioniert gut", sagt Geislingens Bürgermeister Oliver Schmid. Die Anlage bei der Keinbachmühle wurde Mitte der 1970er-Jahre gebaut und Ende der 1990er-Jahre umfassend modernisiert. Aus technischer Sicht könnte sie weiter arbeiten wie bisher.

Dennoch, ergänzt Schmid, sei die Rosenfelder Überlegung ein guter Anlass, auch andere Möglichkeiten zu prüfen. Ein Gutachten soll zeigen, ob es sich wirtschaftlich lohnen würde, es der Nachbarstadt gleichzutun.

Außerdem wäre auch eine Zusammenarbeit mit Haigerloch denkbar. Das Abwasser aus Binsdorf und Erlaheim müsste in dem Fall nach Gruol geleitet werden. In beiden Fällen wären aufwendige und teure Kanalbauarbeiten notwendig. Vermutlich rechnen sich diese nicht – es sei aber der richtige Zeitpunkt, das zu prüfen, sagt Schmid.

Die Kleinkläranlage Keinbachmühle kann vermutlich in Betrieb bleiben. Zwar ist ihre wasserrechtliche Genehmigung Ende 2012 ausgelaufen; die Stadt Geislingen hat aber eine Verlängerung bekommen, um dafür notwendige Nachweise zu führen. Stadtbaumeister Anton Fußnegger hat keine Bedenken, dass das klappen wird. Mit einer neuen Genehmigung werde die Anlage sicher weitere zehn bis 20 Jahre laufen können.