Wie bei diesem schweren Frontalzusammenstoß im August 2016 wird die Einmündung des Fahrwegs ins Obere Balgenau immer wieder zum Schauplatz von Unfällen. Foto: Archivfoto: Schnurr

Ziel sind weniger Zusammenstöße zwischen Geislingen und Balingen. Tempo 80 wird geprüft.

Geislingen - Immer wieder kommt es an der Einmündung der L415 ins Balgenau zwischen Geislingen und Balingen zu teils schweren Unfällen. Das soll durch den Bau einer Linksabbiegerspur ein Ende finden.

Der Geislinger Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Mittwoch über diesen Plan des Regierungspräsidiums (RP) Tübingen gesprochen. Vor allem im Berufsverkehr ist die L 415 in diesem Bereich stark von Fahrzeugen frequentiert. Mehr als 10.000 Autos verkehren dort täglich.

Auf der Strecke kommt es an der Einmündung in die Straße Oberes Balgenau sowie auf den Feldweg gegenüber immer wieder zu gefährlichen Situationen. In den vergangenen Jahren ist nach Erhebung des RP auch die Zahl von Unfällen dort gestiegen.

"Ein ungutes Gefühl"

Man habe "ein ungutes Gefühl", wenn man dort unterwegs sei, bestätigte Gemeinderat Robert Schmid. Nachfolgende Autos führen oft dicht auf und könnten mitunter nur durch abruptes Überholen einen Zusammenstoß vermeiden, wenn weiter vorne jemand zum Abbiegen bremse.

Zumindest die Gefahr beim Linksabbiegen aus Richtung Balingen soll reduziert werden: Das RP plant, im Zug der für kommendes Jahr vorgesehenen Erneuerung des Fahrbahnbelags der Landesstraße auch eine Abbiegespur in Richtung Oberes Balgenau zu bauen. Die Stadt Geislingen soll für die notwendige Verbreiterung der Straße rund 40 Quadratmeter Grundfläche südlich der L415 überlassen.

Für Gemeinderat Hans-Jürgen Weger war unstrittig, dass diese Maßnahme unterstützenswert sei. Durch die zusätzliche Spur werde allerdings nur das Abbiegen in Richtung der dortigen Gärtnerei sicherer, nicht das Einbiegen auf die Landesstraße oder auf den von vielen Spaziergängern genutzten Feldweg. Weger regte daher an, auch eine Abbiegespur in die andere Richtung zu bauen.

Außerdem stand in der Sitzungsunterlage, verkehrsrechtliche Maßnahmen seien ausgeschöpft. Weger wies darauf hin, dass eine Tempo-80-Beschränkung erst ab der Balinger Gemeindegrenze gilt. Auf Geislinger Gebiet ist hingegen ab der Ortsausfahrt bis zur langgezogenen Kurve in Richtung Nachbarstadt Tempo 100 erlaubt.

Sein Ratskollege Robert Schmid regte an, man solle das RP auf diesen Sachverhalt hinweisen: "Es könnte hilfreich sein, die Geschwindigkeit dort zu reduzieren."

Erweiterter Beschluss

Entsprechend dieser Vorschläge hat Bürgermeister Oliver Schmid den Beschlussvorschlag dieses Tagesordnungspunkts ergänzt. Demnach soll die Stadt Geislingen nicht nur dem RP die Erlaubnis zum Bau der Linksabbiegerspur aus Richtung Balingen erteilen. Sie soll vielmehr auch anregen, das erlaubte Tempo zwischen Geislingen und Balingen durchgängig auf 80 Stundenkilometer zu begrenzen. Und das RP soll zudem die Möglichkeit prüfen, eine zweite Abbiegespur aus Richtung Geislingen auf den Feldweg Richtung Ostdorf zu bauen. Der Gemeinderat hat diesem Vorschlag einstimmig zugestimmt.