Im Rosenfelder Rathaus fallen für die Stadt wichtige Entscheidungen. Archiv-Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder Bote

Stadtentwicklung: Gemeinderat beschließt Maßnahmenkatalog / Miller: Schlussbericht als Handbuch

68 Vorhaben in vier Themenbereichen: Das ist der Umfang des Maßnahmenkatalogs zur Stadtentwicklung, den der Rosenfelder Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen hat.

Rosenfeld. Dieser Beschluss beinhaltet zugleich die Prioritäten der Maßnahmen und allgemeine Leitsätze der Rosenfelder Stadtentwicklung. Ihm waren eine längere Vorstellung des Konzepts durch Vertreter des Stadtplanungsbüros STEG sowie eine Diskussion mit den Gemeinderäten vorausgegangen.

Im Fokus standen dabei nicht zuletzt die Bevölkerungsentwicklung und der Bedarf an neuen Grundstücken. Laut STEG-Analyse kann die momentane Einwohnerzahl Rosenfelds gehalten werden oder sogar leicht steigen, falls es gelinge, den Zuzug neuer Bürger zu ermöglichen.

Bauplätze sind knapp

Bürgermeister Thomas Miller äußerte sich zuversichtlich, dass die geplante Erweiterung der Firma Blickle zusätzliche Einwohner nach Rosenfeld führen werde. Damit diese in der Stadt wohnen und Rosenfeld damit vom Einkommenssteueranteil profitieren kann, werden allerdings rund acht Hektar mehr an Wohnbaufläche im Stadtgebiet gebraucht. Diese könnten durch das Schließen von Baulücken, die innerörtliche Verdichtung und Nutzung von Leerständen aktiviert werden. Gemeinderat Horst Lehmann hielt dieser Überlegung entgegen, dass das schwierig sein könne, da viele Privatleute ihre Grundstücke nicht verkaufen wollten: "Deshalb müssen wir einfach Baugebiete ausweisen, solange das noch möglich ist."

Neubaugebiete tragen aber aus Sicht der STEG das Risiko eines "Donut-Effekts" in sich: Ortskerne können veröden, wenn neue Wohnungen nur an den Siedlungsrändern entstehen.

Prioritäten gesetzt

Was nach Festlegung der Prioritätenliste noch folgt, ist die Zusammenfassung des Prozesses der Konzeptentwicklung seit März 2018. "Dieser Schlussbericht ist dann unser Handbuch", sagte Bürgermeister Miller. Das Dokument soll für die Kommunalpolitiker Strategie und Handlungsleitfaden sein, was in den kommenden Jahren getan werden soll.

Maßnahmen mit hoher Priorität sind unter anderem die Reaktivierung leer stehender Wohnungen, Mehrgenerationenhäuser, zusätzliche Bushaltestellen, eine Mitfahr-App und ein Fahrdienst zu Jugendveranstaltungen, der Ausbau des Radwegenetzes, barrierefreie Gehwege und Straßen, die Neuordnung der Parkplätze in der Rosenfelder Altstadt, eine Entlastungsstraße für Isingen, die Stärkung vereinsunabhängiger Freizeitangebote, ein zentrales Vereinsheim, verlängerte Kita-Öffnungszeiten, die Unterstützung von Tagesmüttern, Erhalt bestehenden und Ansiedlung weiteren Gewerbes sowie nicht zuletzt der Ausbau der Breitband- und Mobilfunkversorgung. Es gibt viel zu tun.

Der STEG-Geschäftsfeldleiter Bernd Kujacinski empfahl den Rosenfelder Gemeinderäten, die Liste priorisierter Maßnahmen in ein bis anderthalb Jahren zu prüfen. Dann könne man bereits erkennen, was bislang erreicht worden sei.