Gut ausgebildet und breit aufgestellt: Das DRK Geislingen hat sich über die Jahre zu einer schlagkräftigen Truppe entwickelt. Allein 2017 wurden 6 000 ehrenamtliche Stunden geleistet. Foto: DRK Geislingen Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: DRK Geislingen ist fachlich breit aufgestellt und verfügt über schlagkräftige Truppe / Aus- und Fortbildung wichtig

Hinter dem DRK Geislingen liegt das einsatzreichste Jahr seiner Geschichte. Bei 403 Einsätzen wurden 2017 über 6 000 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet. Eine Leistung, auf die nicht nur der Vorsitzende Michael Wolfram zurecht stolz ist.

Geislingen. "Es vergeht eigentlich kein Tag, an dem wir nicht im Einsatz sind", weiß Michael Wolfram. Der Vorsitzende hat vor 25 Jahren die DRK-Ortsgruppe in Geislingen übernommen. "Am Anfang waren wir nur ein paar Leute, heute haben wir eine große und schlagkräftige Truppe", freut er sich. 72 Mitglieder stark ist die Bereitschaft, 50 davon sind über Funkmeldeempfänger erreichbar. Dazu kommen 40 Kinder und Jugendliche, die Stück für Stück an die DRK-Arbeit herangeführt werden. "Die Aus- und Weiterbildung ist bei uns ein zentrales Thema, anders wäre die Vielzahl der unterschiedlichen Einsätze gar nicht machbar", betont Wolfram.

2017 wurden die DRK-Mitglieder zu 403 Einsätzen gerufen, gegenüber 2016 eine Steigerung um fast 20 Prozent. "Über 6 000 Stunden ehrenamtliche Arbeit liegen hinter uns." Die Notfälle hätten dabei nicht unterschiedlicher für die Helfer sein können. Neben internistischen und chirurgischen Notfällen in Geislingen, Binsdorf und Erlaheim waren die DRKler auch bei 28 Verkehrsunfällen, zwölf Reanimationen und 16 Kindernotfällen gefragt.

Zusätzlich zur hohen Einsatzbelastung kämen bei den Helfern auch unterschiedliche psychische Aspekte hinzu. "Nicht immer geht der Einsatz für die Patienten gut aus, bei Verkehrsunfällen sind die ersten Bilder meist prägend", erklärt Christian Sieber, "Helfer vor Ort"-Leiter in Geislingen. "Für uns ist es ganz wichtig, dass solche nichtalltäglichen Einsätze mit allen beteiligten Helfern nachbesprochen werden und sich alle zu ihren Eindrücken aussprechen können", betont Sieber.

Einsatzbereiche

"Die Helfer vor Ort in Geislingen sind in zwei Gruppen aufgeteilt, damit bei nächtlichen Einsätzen die Spitzen herausgenommen werden können", erläutert Vorsitzender Wolfram. Daneben gebe es auch eine Gruppe in Binsdorf und Erlaheim.

Die Bereiche Technik und Sicherheit sowie Bergwacht Zubringer sind weitere wichtige Bausteine beim DRK Geislingen. Und die Unterstützung des Rettungsdienstes in Balingen mit dem ehrenamtlichen Rettungswagen sei ein wichtiger wichtiger Pfeiler der Vereinsarbeit.

"Wir sind zum Glück sehr breit aufgestellt", weiß Wolfram um die Pfründe der Geislinger, die darüber hinaus auch über einen BHP 25 verfügen. Falls bei Großveranstaltungen mehrere Verletzte zu versorgen seien, könnte somit ein Behandlungsplatz installiert werden, der fünf Zelte umfasse und mit dem bis zu 25 Verletzte innerhalb einer Stunde versorgt werden könnten.

Mit dem 40. Ringumzug steht übrigens das nächste Großevent bereits vor der Tür. Am kommenden Sonntag werden 4000 Hästräger und mindestens genauso viele Zuschauer in der Stadtmitte erwartet. "Wir sind dann mit zwölf Kräften und vier Nachwuchskräften präsent", erläutert der Vorsitzende die Planungen. Die Einsatzleitung befinde sich zudem direkt vor Ort, sodass beim Bedarfsfall die Koordination nicht erst über die Leitstelle in Balingen erfolgen müsse.

"Für uns beginnen die Vorbereitungen am Sonntag bereits um neun Uhr, und falls wir weitere Unterstützung benötigen sollten, wird über die Funkmelder alarmiert." Doch nicht nur als Helfer in der Not sind die DRK-Ehrenamtlichen am Wochenende unterwegs, sondern auch mit einem eigenen Bewirtungsstand. "Das gehört natürlich genauso dazu", so Wolfram.