Im strömenden Schneeregen pflanzen die Gemeinderatsmitglieder die ersten 18 von geplanten 1000 junger Bäume. Fotos: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Waldbegehung und Pflanzaktion des Geislinger Gemeinderats / Gewann Kaltental wird Namen gerecht

"Ihren" Stadtwald haben die Geislinger Gemeinderäte bei einer Begehung aus der Nähe kennengelernt. Insbesondere die neu Gewählten konnten sich so mit dem Thema Forst vertrautert machen.

Geislingen. Gemeinsam mit ihrem Amtskollegen und Revierförster Wolfgang Heitz, dem Leiter des Revierbereichs Balingen Christian Beck, Bürgermeister Oliver Schmid, örtlichen Jägern und drei Rathausbeamten unternahmen die gewählten Bürgervertreter die Exkursion in den Binsdorfer Wald.

Das Gewann "Kaltental" nahe des Sportplatzes Reutewasen wurde seinem Namen dabei gerecht: Kalter Schneeregen fiel vom Himmel und färbte die Landschaft winterlich weiß, während die Gemeinderäte von Heitz nicht nur viele Informationen erhielten, sondern auch selbst anpackten.

Die Stadt Geislingen beteiligt sich an der Aktion "1000 Bäume für 1000 Kommunen" des baden-württembergischen Gemeindetags. Dabei soll in den Stadtwäldern der Kommunen im Land insgesamt eine Million zusätzlicher Bäume gepflanzt werden, um die von Trockenheit und Schädlingen geschwächten Forste zu stärken und als CO 2-Speicher zu erhalten.

"1000 Bäume, das schaffen wir", äußerte Bürgermeister Schmid sich bei dem örtlichen "Kick-off" der Aktion zuversichtlich. Die ersten Bäumchen, genauer gesagt 18 junge Flatterulmen, setzten die Geislinger Gemeinderäte mit Hilfe von Spaten neben einem Waldweg im Kaltental.

Zwar gebe es im Zollernalbkreis keine derartig großen Schadflächen wie andernorts, sagte Christian Beck. Die Pflanzaktion sei aber ein symbolischer und solidarischer Akt mit stärker von Waldschäden betroffenen Orten.

Vor dieser körperlichen Aktivität erhielten die Geislinger Gemeinderäte von Förster Heitz viele Informationen über den rund 850 Hektar großen Stadtwald. Er erläuterte beispielsweise die besondere Bodenstruktur rund um Binsdorf – und damit auch, weshalb die Rückegassen nach der Holzernte oft so wüst aussehen.

Auch zeigte er den Bürgervertretern Beispiele für die natürliche Waldverjüngung. Interessant war für sie zu erfahren, dass der prozentuale Anteil an Laubwald in den vergangenen zehn Jahren erneut gewachsen ist.

Im Anschluss an den Waldbegang stärkten sich die Geislinger Gemeinderäte im Sportheim der SpVgg Binsdorf und diskutierten dort künftige Ideen für den kommunalen Forst. Förster Heitz hielt dabei fest, dass weitere Bannwälder zumindest aus ökologischer Sicht nur bedingt sinnvoll seien: Würden Bäume nicht gefällt und genutzt, fielen sie einfach um, das Holz verrotte und setze CO 2 frei.