Thomas Braun steht vor den Trümmern seines Containers. Foto: Seiss

Autoscheiben und eingeschlagen und Fenster einer Halle beschädigt. Thomas Braun: "Das Schlimmste ist die Angst."

Geisingen - Thomas Braun kann es immer noch nicht fassen. Er sitzt in seinem Büro in der Halle, die er sich unweit des Geisinger Bahnhofs angemietet hat. Dort stehen sein Werkzeug und die Gerätschaften, die er für seine Arbeit als Dienstleister rund um Haus, Hof und Garten braucht.

Er kommt gerade von der Polizei. Denn in der Nacht von Freitag auf Samstag haben bislang unbekannte Täter auf dem Gelände gewütet.

Braun, der als Bürgermeister für Geisingen kandidiert, geht nach draußen. Die Scheiben dreier Autos sind zertrümmert. Auf den Fenstern einer Lagerhalle sind Risse zu erkennen. Sein Weg führt zu einer Sandstrahlkabine, die er vor nicht allzu langer Zeit gekauft hat. Den Sandstrahler könne er nun nicht mehr benutzen, erklärt er. Mit einem Radlader demolierten Unbekannte den Container. Die Wand ist eingedrückt, zwei große Mülltonnen sind darin eingequetscht. "Den Schaufellader habe ich mittlerweile weggestellt. Ich muss langsam anfangen, aufzuräumen", sagt Braun. Ihm ist anzumerken, dass ihn die Sache noch immer beschäftigt.

Er wendet den Blick ab vom Container und geht in Richtung der nebenstehenden Lagerhalle, die Brauns Hallenvermieter gehört. "Jede Scheibe ist zerstört worden." Er zeigt auf die tiefen Kerben und Risse im Glas. Mittlerweile sind diese mit einem Klebeband vor dem Zerbrechen gesichert. Im hinteren Teil des Gebäudes hat ein Brett das kaputte Fenster ersetzt. "Zum Glück hast du da unten keine Scheiben", sagt Brauns Frau Ulrike.

"Das ist eine Sauerei und bereitet mir Riesen-Ärger", sagt Braun. Die Geschichte zermürbe ihn und habe ihn – betreffend seines Wahlkampfs – aus dem Konzept gebracht. Neben seinem Ford-Oldtimer bleibt er stehen. Die Heckscheibe ist eingeschlagen. Er greift in die Scherben. "Das Schlimmste ist die Angst, dass nochmal was passiert", sagt er. "Die Angst, dass er weiter randaliert", Brauns Familie aufsucht.

"Es gibt einen gewissen Tatverdacht gegen eine Person", berichtet Michael Aschenbrenner vom Polizeipräsidium Tuttlingen auf Nachfrage unserer Zeitung. Hinweisen werde derzeit nachgegangen, aber die Polizei brauche handfeste Beweise. Werden diese verifiziert, dann geht Aschenbrenner davon aus, dass er in einigen Tagen neue Erkenntnisse bekanntgeben kann.

Ebenfalls schließt die Polizei nicht aus, dass ein möglicher Zusammenhang zu einer weiteren Tat beim Bahnhof besteht, schildert Aschenbrenner. Dort schlugen bislang ebenfalls unbekannte Täter im Zeitraum von Donnerstag bis Samstag zwei Fenster des Werkstattraums des ehemaligen Bahnhofgebäudes ein und gelangten auf diese Weise in die Räumlichkeiten. Wie die Polizei berichtete, nahmen die Täter unter anderem Werkzeug aus dem Gebäude und ließen dieses hinter dem Gebäude liegen.

"Jetzt ist alles videoüberwacht", berichtet Braun. "Auf dem Schaden bleibe ich sitzen." Denn eine Versicherung gegen Vandalismus hat er nicht abgeschlossen, erläutert er. "Ich habe nie gedacht, dass ich das als kleiner Dienstleister einmal brauchen würde", gibt er zu. Die Polizei schätzt den Sachschaden an den Autos, dem Container und der Lagerhalle auf etwa 20 000 Euro. Braun zeigt sich dennoch zuversichtlich: "Das wird schon", sagt er.