Mit guten Gaben bedankt sich Pfarrer Daniel Vögele bei den Machern des neuen Kirchenführers, Hobbyfotograf Michael Bellm (links) und Autor Nils Krieger. Foto: Kuhnert

Rechtzeitig zur Gartenschau ist er fertig: Für die Michaelskirche in Friedrichstal gibt es jetzt einen Kirchenführer.

Es gibt kaum eine Publikation über die immer näher heranrückende Gartenschau, in der nicht auf einem Foto die Michaelskirche in Friedrichstal vom Hügel ins Tal grüßt. Schwarzwaldidylle pur, umrankt von frischem Frühlingsgrün. Jetzt gibt es für die bei Brautpaaren so beliebte Kapelle auch einen Kirchenführer. Pfarrer Daniel Vögele stellte diesen einem kleinen, aber höchst interessierten Kreis vor.

 

Zehn Jahre, so erzählte Vögele, habe sich die Kirchengemeinde mit dem Gedanken eines Kirchenführers beschäftigt, jetzt sei die Zeit gekommen. Rechtzeitig zur Gartenschau liege das 16-seitige, reich bebilderte Heftchen vor.

Er dankte dessen Verfasser Nils Krieger, der für die Texte verantwortlich zeichnet, und Michael Bellm, der die Fotos geschossen hat, für das wohl gelungene „junge Alterswerk“.

Wohl gelungen: der neue Kirchenführer für die Michaelskapelle in Friedrichstal Foto: Hannes Kuhnert

Beide Rentner aus Freudenstadt haben bereits den aktuellen Kirchenführer für die Taborkirche in Freudenstadt gefertigt. Sie berichteten in der heimeligen, fast kuscheligen Kirche von ihrer Arbeit, wobei ihre Freude daran und die Verbundenheit zum Kirchlein spürbar wurde. Schließlich wurden Bellms Sohn und dessen Frau in dieser Kapelle, die, so Bellm, „wie aus dem Berg gewachsen“ erscheine, auch getraut. Pfarrer Vögele ergänzte dies durch Anekdoten und Erzählungen über die Kirche.

„Diese wunderschöne Schwarzwaldkapelle hat einen Kirchenführer verdient“, sagte Nils Krieger, ehemals Architekt in Stuttgart. 1951 von Landesbischof Martin Haug geweiht, ist sie heute noch im Originalzustand. Ihre Umgebung wurde jetzt für die Gartenschau herausgeputzt. „Sie ist etwas Besonderes“, unterstrich Krieger.

Kapelle für den Architekten ein Erstlingswerk

Für ihren Architekten Paul Heim (1905 bis 1988) war sie nach dem Wiederaufbau der Stadtkirche in Freudenstadt ein Erstlingswerk. Danach habe er sich als Kirchenbauer in Süddeutschland einen Namen gemacht. Das Gotteshaus in Friedrichstal sei eines seiner besten Beispiele für die der Tradition verbundenen so genannten Stuttgarter Architektenschule.

Auch für Wolf-Dieter Kohler (1928 bis 1985), der in den 36 Einzelglasfenstern die drei Festkreise des Kirchenjahrs darstellt, sei die Michaelskirche der Beginn einer Karriere als Glaskünstler gewesen. Seine Kunstwerke finden sich in mehreren Kirchen im Kreis Freudenstadt. Hobbyfotograf Michael Bellm, ehemals Leiter der Grundschule Dietersweiler, berichtete von der Herausforderung, Glasfenster ins richtige Licht zu setzen.

Die kleine Michaelskirche aus Holz, die, als Achteck angelegt in ihrem Untergeschoss auch einen Gemeindesaal bietet, war einst der Kirchengemeinde Freudenstadt zugeordnet. Um das Jahr 2000 wurde sie das Gotteshaus einer eigenen Kirchengemeinde und zählt seit 2008 zur evangelischen Kirchengemeinde Baiersbronn. Für die am 23. Mai beginnende Gartenschau in Freudenstadt und Baiersbronn ist sie ein wichtiger Bezugs- und Anziehungspunkt.