„Haben ja noch einen Spieltag“: Matthias Ginter (links) und der SC Freiburg wollen nun auch in die Königsklasse. Foto: dpa/Claus Bergmann

Das Ticket für die Europa League hat der SC Freiburg bereits gebucht, gegen den direkten Konkurrenten aus Frankfurt geht’s nun am letzten Spieltag um die Krönung einer erfolgreichen Saison. Eine Konstellation, die der Gegner gerne vermieden hätte.

Im Moment des bislang größten Erfolgs seiner noch jungen Trainerkarriere zeigte Julian Schuster Größe und Respekt. Denn als dem Coach des SC Freiburg auf der Pressekonferenz nach dem 2:1-Sieg bei Holstein Kiel das Wort erteilt wurde, wendete er sich zunächst an die soeben abgestiegenen Gastgeber.

 

„Was hier geleistet wurde, ist toll aus der Ferne zu beobachten“, lobte er die Kieler, die durch die Niederlage gegen Freiburg nach einem Jahr wieder zurück in Liga zwei müssen.

Schusters Auftritt in der Pressekonferenz erinnerte da schon fast ein wenig an seinen Vorgänger Christian Streich, der im Jahr 2016 nach dem geglückten Aufstieg in die Bundesliga eine Bierdusche seiner Spieler über sich ergehen lassen musste und sie anschließend aus dem Medienraum verwies.

Letzter Spieltag verspricht Hochspannung

Dass Schuster am Samstagnachmittag trocken blieb, dürfte auch daran gelegen haben, dass der SC Freiburg trotz den bereits sicheren fünften Platzes noch nicht am Ziel ist. Denn weil am Sonntag zunächst Borussia Dortmund gegen Leverkusen gewann und anschließend Eintracht Frankfurt gegen St. Pauli nur 2:2 spielte, geht’s am finalen Spieltag in einem Dreikampf um die zwei verbliebenen Startplätze für die Champions League.

SC Freiburg jubelt – aber nicht „überschwänglich“

Der Europa-Jubel des SC Freiburg, der nach Abpfiff zunächst seinen Respekt für die Kieler zollte und dafür viel Lob bekam, war daher groß – aber noch nicht endgültig. „Wir haben ja noch einen Spieltag, deshalb ist es noch nicht die überschwängliche Freude“, sagte Innenverteidiger Matthias Ginter dem SWR.

Sieg gegen Frankfurt reicht für die Champions League

Die Freiburger haben dann im Europa-Park-Stadion gegen den Dritten aus Frankfurt alles in der eigenen Hand – brauchen aber einen Sieg, um auf Nummer sicher zu gehen. Denn weil Dortmund in Leverkusen gewann, hat auch der BVB noch alle Chancen – ein Heimsieg mit zwei Toren Differenz gegen Kiel würde reichen, egal wie das Spiel in Freiburg ausgeht.

Dino Toppmöller schiebt den Druck zum SC Freiburg

Dass dieses Duell für alle Beteiligten sehr wichtig wird, zeigte auch die Aussage von Frankfurt-Trainer Dino Toppmöller. „Maximaler Druck ist erst einmal bei Freiburg, weil sie müssen das Spiel gewinnen“, sagte er nach dem Spiel gegen St. Pauli – wohl nicht ohne Hintergedanken.

Für den SC Freiburg ist auch die Europa-League-Quali ein großer Erfolg

Denn der Eintracht scheint auf der Zielgeraden die Puste auszugehen, ein Endspiel im Breisgau hätte Toppmöller wohl gerne vermieden. Für die Freiburger dagegen ist auch die Europa-League-Quali ein Erfolg, die Königsklasse wäre die Krönung einer bereits gelungenen Premieren-Saison von Trainer Schuster. Schließt er diese mit dem vereinshistorischen Einzug in die Champions League ab, muss er damit rechnen, dass seine Klamotten dieses Mal nicht trocken bleiben.