James Junior Scott und seine HBW-Teamkollegen waren gegen Kiel (rechts Patrick Wiencek) erwartungsgemäß auf verlorenem Posten. Foto: Kara

Handball-Rekordmeister THW Kiel gibt sich in der Balinger Sparkassen-Arena keine Blöße und gewinnt auch in dieser Höhe verdient 33:22.

Nichts zu holen hat es für den HBW Balingen-Weistetten am Sonntagnachmittag gegen den THW Kiel gegeben. Zur Pause lag der abstiegsbedrohte Handball-Bundesligist in der Balinger Sparkassen-Arena bereits mit 10:17 in Hintertreffen und unterlag dem Rekordmeister am Ende deutlich mit 22:33.

Wer geglaubt hatte, der THW Kiel würde das Team von Trainer Jens Bürkle auf die leichte Schulter nehmen, sah sich getäuscht. Nur bis zum 4:4 hielten die Schwaben Schritt, mussten dann aber gegen erwartungsgemäß überlegene "Zebras" abreißen lassen. Die Gäste, die sich im Zweikampf um den Titel mit der SG Flensburg-Handewitt befinden, gaben sich keine Blöße, denn nach dem 4:4, das Moritz Strosack nach einem Abpraller erzielt hatte, setzten sie sich peu à peu ab.

Rune Dahmke traf per Konter zum 8:4 für die Norddeutschen (10.), Patrick Wiencek erhöhte auf 10:5 für die Mannschaft von Trainer Filip Jicha (17.), und damit war schon völlig klar, in welche Richtung die Begegnung laufen sollte. Zur Pause führte der THW nach einem weiteren Wiencek-Treffer mit 17:10. Im zweiten Abschnitt gab das Team von Trainer Jens Bürke durchaus Gas und schien nach Lukas Saueressigs 19:24 in der 44. Minute tatsächlich noch einmal Oberwasser zu bekommen. Aber die Kieler blieben souverän, hatten in Niklas Landin einen starken Schlussmann und in sämtlichen Situationen, in denen sich das Bürkle-Team wieder hätte Möglichkeiten ausrechnen dürfen, die richtige Antwort parat. Am Ende setzte sich der Rekordmeister sicher mit 33:22 durch. Danach richtete HBW-Coach Bürkle seinen Blick bereits auf das bedeutende Heimspiel gegen TuSEM Essen am kommenden Donnerstag – er schonte seine Top-Leute über weite Strecken der Partie, verzichtete im zweiten Abschnitt nahezu komplett auf Goalgetter Vladan Lipovina, weil der über muskuläre Probleme klagte.

"Ein paar Tore weniger Differenz hätten es schon sein dürfen. Aber wir haben in weiser Voraussicht auf das Spiel gegen Essen und nach den hohen Belastung gegen Leipzig ein paar Kräfte gespart. Dann kamen im Spiel noch einige Angeschlagene dazu, darunter auch Lipovina. Aber wir sind das Ganze von Anfang an mit Bedacht angegangen", so Bürkle.

Der THW Kiel bleibt in der Tabelle aber hinter Primus SG Flensburg-Handewitt, der sich mit 29:22 gegen den Bergischen HC durchsetzte. Mit der HSG Nordhorn-Lingen ist den Balingern ein weiterer Konkurrent enger auf die Pelle gerückt, denn die HSG rang Frisch Auf Göppigen überraschend ein 26:26 ab.