Tigers-Goalie Sebastian Vogl (links) und Co. hatten am Montagabend gegen die Wild Wings um Daniel Weiß (Nummer 57) fast immer alles im Griff. Foto: Eibner

Die Wild Wings wollten am späten Mittwochabend mit Straubing einen Direktkontrahenten im Kampf um die Play-offs weiter distanzieren. Doch daraus wurde nichts. Schwenningen unterlag bei den Tigers mit 1:5.

Die Vorzeichen vor dem 17. Saisonspiel der Wild Wings in der DEL-Südgruppe waren klar: Schwenningen konnte mit einem Dreier den Vorsprung auf Straubing auf beruhigende elf Zähler ausbauen. Die Tigers standen also gehörig unter Zugzwang.

Während bei den Straubingern bis auf den gesperrten Mitchell Heard alle Spieler einsatzbereit waren, musste der Schwenninger Coach Niklas Sundblad auf Emil Kristensen und Darin Olver verzichten. Für Stürmer Cedric Schiemenz war erneut kein Platz im Kader.

"Straubing wird in den ersten zehn Minuten so richtig Gas geben. Diese Phase müssen wir überstehen", diktierte Tyson Spink kurz vor dem ersten Bully ins Magenta Sport-Mikrofon.

Der Schwenninger Angreifer lag in seiner Vermutung richtig: Straubing machte gegen nach gut fünfstündiger Busfahrt noch etwas müde Wild Wings sofort Druck. Lohn war die 1:0-Führung durch Kael Mouillierat (9.). Während das drittbeste Powerplay-Team der gesamten DEL selbst in Überzahl nur durch Jamie MacQueen (13.) und Andreas Thuresson (14.) zu Chancen kam, hatte der Schwenninger Goalie Joacim Eriksson bei insgesamt 22 Torschüssen der viel aggressiveren Tigers viel zu tun. Gegen den Rebound von Corey Tropp (16.) war aber auch der Schwede chancenlos. Klar war, dass sich die Wild Wings nach einem schwachen ersten Drittel in Sachen Laufbereitschaft, Torgefährlichkeit und Defensivverhalten verbessern mussten, wollten sie im Eisstadion am Pulverturm noch etwas reißen.

Als aber Thuresson von der Kühlbox aus sah, wie Brandon Gormley (22.) eine Überzahl-Möglichkeit – eigentlich nicht gerade eine Stärke des Süd-Tabellensechsten – zum 3:0 nutzte, sprach nur noch wenig für die Wild Wings. Doch dann sorgte Daniel Pfaffengut (32.) mit seinem zweiten Saisontreffer für neue Hoffnung bei den Schwenningern. Diese hätte Tylor Spink (36.) vergrößern können, doch wenig später stellte Chasen Balisy (37.) nach einem kapitalen Fehler der Wild Wings im Spielaufbau den alten Abstand wieder her. "Wir verlieren einfach zu viele Zweikämpfe", nannte Pfaffengut einen Hauptgrund für den 1:4-Rückstand nach 40 Minuten.

Auch im Schlussabschnitt kamen die Neckarstädter gegen weiter konzentrierte Tigers nicht wirklich in Schwung. Schließlich machte Antoine Laganière (54.) mit dem zweiten Powerplay-Treffer der Straubinger alles klar. "Wir waren nie richtig im Spiel", meinte Goalie Joacim Eriksson, der 47 Versuche der Gastgeber abwehrte, nach der neunten Saisonniederlage der Wild Wings. Mit dem fünften Saisonsieg wahrten die Tigers die Chance auf den Play-off-Einzug. Aus einem Duell um das letzte Südticket – Schwenningen gegen Augsburg – ist am Mittwochabend also wieder ein Dreikampf geworden. "Wir können noch etwas reißen. So stelle ich mir Eishockey am Pulverturm vor", freute sich Tigers-Torwart Sebastian Vogl.