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Nationalverteidiger Serdar Tasci vom VfB Stuttgart steht nur drei Wochen nach einer Überlastungsreaktion im Fuß vor seinem Comeback.

Stuttgart - Nach dem 2:0-Sieg in Glasgow möchte der VfB Stuttgart auch in der Fußball-Bundesliga zurück in die Erfolgsspur finden. Obwohl es am Sonntag um 15.30 Uhr zum Tabellenführer Bayer Leverkusen geht, sagte VfB-Trainer Markus Babbel: "Jeder von uns hat in Glasgow gesehen, dass wir noch gewinnen und gut Fußball spielen können." Mit dieser Überzeugung sei man auch in Leverkusen nicht chancenlos. Personell hat Babbel vor diesem Spiel je einen Grund zur Freude und zur Sorge: Nationalverteidiger Serdar Tasci steht nach einer überstandenen Überlastungsreaktion im Fuß vor seinem Comeback. Dafür fehlt mit Zdravko Kuzmanovic der mit Abstand auffälligste Spieler der vergangenen Wochen wegen einer Gelb-Rot-Sperre.

Kuzmanovic' Ausfall nannte Babbel am Donnerstag "sehr, sehr bitter". Der Serbe war als Torschütze und Antreiber zuletzt das sichtbarste Zeichen dafür, dass die VfB-Elf endlich so etwas wie klare Konturen bekommen hat. Neben ihm spielte sich auch Sebastian Rudy in den Vordergrund, schloss Ricardo Osorio die Baustelle hinten rechts und sicherte Christian Träsch seine Kollegen im Mittelfeld ab. Babbel hatte vorher 26 Spieler einsetzen und vier verschiedene taktische Systeme ausprobieren müssen, um eine Stammelf zu finden.

Am Sonntag wird der Trainer wahrscheinlich Thomas Hitzlsperger für Kuzmanovic spielen lassen. Eine Einsatzgarantie gab er seinem Kapitän aber nicht: "Wir haben genügend Spieler, die Zdravko ersetzen können." Bei Serdar Tasci wurde Babbel schon konkreter. "Ich gehe davon aus, dass er spielt", sagte er. "In Glasgow war mir das Risiko noch zu groß. Aber er hat danach sehr gut trainiert und ist wieder voll einsatzfähig." Tasci hatte erst vor drei Wochen eine Überlastungsreaktion im Fuß gezeigt. Zunächst war man beim VfB von einer Zwangspause bis zum Ende der Hinrunde ausgegangen.

In Leverkusen setzen die Stuttgarter auf einen ähnlichen Effekt wie am Mittwoch in der Champions League: Kaum jemand erwartet etwas von ihnen. Die Punkte benötigt der VfB nach sechs Ligaspielen ohne Sieg und dem Absturz auf Platz 16 aber trotzdem dringend. Denn außer neuem Selbstvertrauen und etwas Anschauungsunterricht hat ihm das 2:0 von Glasgow für den Bundesliga-Alltag nichts gebracht. "Wir müssen dieselben Tugenden wie dort auch in Leverkusen zeigen", sagte Babbel. Er meinte damit Einsatz, Geschlossenheit und viel Lauffreude.