Im Anschluss wird auch noch in Gemeinschaft gesungen. Foto: Herzog

Seit einigen Wochen heißt es jeden Donnerstag ab 12.15 Uhr im katholischen Gemeindezentrum: "Bitte nehmen Sie Platz und guten Appetit".

Schramberg-Waldmössingen - Nach dem Motto "Wer isst schon gern allein? bietet der Krankenpflegeförderverein in Zusammenarbeit mit der Nachbarschaftshilfe Waldmössingen einen offenen Mittagstisch an.

Der Zuspruch des neuen Angebots ist bislang recht groß und freut die Organisatoren. So treffen sich donnerstags (außer an Feiertagen) mittlerweile um die 30 Personen, überwiegend im Seniorenalter, und lassen es sich in geselliger Runden schmecken.

Viel Lob auch für Desserts

In der Küche bereiten Beate Bantle und Ellen Hess die vom Gasthaus Rössle im benachbarten Seedorf gekochten und dort abgeholten Speisen auf Teller zu und servieren sie an die Tische. Für ihre selbst zubereiteten Desserts erhält das Duo viel Lob von den Besuchern. "Das ist die Krönung".

Nach dem Essen geht es darum, "nicht gleich davonzurennen". Die frühere Musiklehrerin Sigrid Lerch aus Sulgen stimmte zwei bekannte Volkslieder an und es wird eifrig mitgesungen. Weil dabei mit den Händen geklatscht und auf die Schenkel geklopft wird, gerät das Singen praktisch zu einem kleinen Verdauungsspaziergang im Sitzen. So vergehen wie im Flug ein bis zwei Stunden und für manchen Essensgast steht bereits der nächste Termin an, beispielsweise die Seniorengymnastik in der benachbarten Kirchberghalle.

Auf Anhieb ein Erfolg

Die Idee mit dem offenen Mittagstisch hat die Erwartungen der neuen Pflegevereinsvorsitzenden Elli Werkmeister – sie hat im vergangenen Herbst das Amt von Sigrid Roming übernommen – bisher übertroffen. "Wir waren überrascht, dass das Angebot auf Anhieb so gut angekommen ist", berichtet sie. Der Mittagstisch werde deshalb offen gewählt, weil es auch jüngere Menschen wie beispielsweise Alleinerziehende gebe, die sonst zu Hause ohne Gesellschaft essen müssten. Vorerst werde er nur für Menschen aus Waldmössingen und Heiligenbronn angeboten, obwohl es bereits Anfragen aus Nachbargemeinden gebe. "Wir wollen jetzt erst einmal abwarten, wie sich das Ganze entwickelt. Es soll niemand aus dem Ort ausgeschlossen werden, weil gerade jetzt sich Menschen wieder in die Öffentlichkeit trauen, die wegen der Corona-Pandemie die Gemeinschaft eher gemieden haben", schildert die Vereinsvorsitzende.

Bis zu 40 Personen können kommen

Bis zu 40 Essen könnten mit den jetzigen Mitarbeitenden bewältigt werden. Sollten es mehr werden, brauche es zusätzliche Unterstützung. Der Verein sei bereit, bei Bedarf auch einen Fahrdienst anzubieten. Dieser sei bisher aber nicht in Anspruch genommen worden, berichtet Werkmeister. Es gibt einen monatlichen Speiseplan, der im Eingangsbereich des Gemeindezentrums aushängt und auf der Homepage der Seelsorgeeinheit Aichhalden einsehbar ist.

Info:

Wer am offenen Mittagstisch teilnehmen will, muss sich bis am Dienstag davor telefonisch unter 07402/910167 oder im Internet unter www.se-aichhalden.de/mittagstisch anmelden. Ein Essen mit Getränk kostet sieben Euro und muss vor Ort bar bezahlt werden.