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Festwoche für Cacau: Nach seinem Tor gegen Schalke spielt er am Mittwoch gegen Brasilien.

Stuttgart - Von den vielen emotionalen Momenten rund um dieses Spiel gehörte einer der emotionalsten ganz allein Cacau. Als der Nationalstürmer des VfB Stuttgart beim 3:0 (1:0)-Sieg gegen Schalke 04 ausgewechselt wurde, stand mehr als die Hälfte der 60.000 Zuschauer von ihren Plätzen auf und jubelte ihm zu.

Für den VfB war es ein Festtag. Der als notorischer Fehlstarter verschriene Verein kam endlich einmal erfolgreich in eine neue Saison der Fußball-Bundesliga und weihte dabei auch noch mit großem Pomp sein für rund 60 Millionen Euro umgebautes Stadion ein. Für Cacau ist es sogar eine ganze Festwoche, denn der gebürtige Brasilianer darf am Mittwoch auch noch ein Länderspiel gegen sein Heimatland bestreiten. Das wichtige Tor zum 1:0 gegen Schalke und die Ovationen der Fans waren für ihn eine perfekte Einstimmung darauf.

Symbolfigur für den erfolgreichen Start in diese Saison

„Das wird ein ganz besonderer Tag und ein sehr emotionaler Moment für mich. Ich kann noch gar nicht genau sagen, wie ich mich dann fühlen werde“, sagte der 30-Jährige mit Blick auf sein möglicherweise 18. und bedeutendstes Länderspiel für Deutschland. Der „Stuttgarter Zeitung“ verriet er in einem Interview (Samstag): „Vor zwölf Jahren bin ich als Niemand nach Deutschland gekommen, jetzt spiele ich mit der deutschen Nationalmannschaft gegen mein Heimatland, ausgerechnet in meiner neuen Heimat Stuttgart. Das ist etwas ganz Großes.“

Die Zuschauer feierten Cacau am Samstag vor allem deshalb, weil er sich in der vergangenen Saison mit akuten Leistenbeschwerden geradezu aufgeopfert hatte für den Abstiegskampf des VfB. Er ist aber auch eine Symbolfigur für den erfolgreichen Start in diese Saison, wie ein Blick auf die Torschützen zeigt. Cacau (37.), Martin Harnik (56.) und Shinji Okazaki (89.): Es waren lauter alte Bekannte, die in diesem neu gestalteten, zwei Jahre lang umgebauten Stadion trafen.

„Wir haben in den letzten Monaten fast immer mit den gleichen Spielern und dem gleichen System gespielt. Das ist ein Vorteil“, sagte Zdravko Kuzmanovic. „Dieser Sieg gibt uns einen Schub.“ VfB-Trainer Bruno Labbadia hatte nur zwei Neuzugänge in seine Startelf zu integrieren und war mit ihnen auch sehr zufrieden. „Maza hat hinten die Lufthoheit. Und William Kvist war überall da, wo der Ball hinkam“, lobte er. „Das war ein Festtag für den ganzen Verein. Schön, dass wir unseren Teil dazu beitragen konnten.“